Wilde Möhre

Die wilde Möhre ist die Urform der uns allen bekannten Karotte und deswegen vor allem als Gemüse in der Küche bekannt. Der Saft der Wurzel wird wegen des hohen Vitamin A Gehalts vor allem bei Sehstörungen verwendet aber auch das Kraut wirkt harntreibend und gegen Wurmbefall.

Wilde Möhre

lat. Name

Daucus carota

Volksnamen

Gelbe Rübe, Vogelnestchen

Pflanzenbeschreibung

Die Wilde Möhre ist eine sehr alte Pflanze, die Stammmutter der Garten- und Kulturmöhre. Sie ist eine zweijährige Pflanze die im ersten Jahr eine Blattrosette mit gefiederten, weich behaarten Blättern ausbildet und nur eine dünne Wurzel besitzt.

Die ältere Pflanze ist mit einer spindelförmigen, weißlichen und holzigen Wurzel im Boden verankert. Daraus wachsen 40 bis 100 cm hohe, borstig behaarte Stängel. Die Blüten setzen sich aus vielen kleinen Dolden zusammen die wiederum aus vielen kleinen weißen Blütchen bestehen.

In der Doldenmitte sitzen bei der Wilden Möhre, als charakteristisch für diese Pflanze und wichtigstes Erkennungsmerkmal, eine bis vier dunkelpurpurrote bis schwarze Lockblüten. Nach dem Abblühen neigen sich die Doldenstrahlen nach innen, sodass ein Nest entsteht. Die Früchte sind stachelig.

Blütezeit: Juli bis Oktober

Vorkommen: Auch bei uns auf mageren Böden häufig, auf Ödland, an Wegrändern und bis zu einer Höhe von 1800 m in Gebirge.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

Die einjährige Wurzel der wilden Möhre, selten auch das Kraut und die Früchte werden zur Heilmittelherstellung verwendet. Die Wurzel wird im Frühjahr oder im späten Herbst gegraben, meist bereitet man aus der frischen Wurzel einen Saft.

Selten wird die Wurzel derach Reinigung und Halbierung getrocknet. Das Kraut der wilden Möhre erntet man während der Blütezeit. Es wird gebündelt und schonend an der Luft getrocknet. Die Früchte werden geerntet bevor sie vollständig gereift sind. Die Dolden werden im Ganzen getrocknet und dann die Früchte abgerebelt.

Inhaltstoffe

  • Falcarinol
  • Vitamin
  • Provitamin A
  • Flavonoide
  • ätherisches Öl

Der Wirkstoff Falcarinol ist in Karotten oder zum Beispiel auch in Efeupflanzen enthalten. Es schützt die Wurzeln vor Pilzerkrankungen.

Heilwirkung und Anwendung

Die Volksmedizin verwendete man den Pflanzensaft der Wilden Möhre gegen Geschwüre und Wunden. Der Wurzelsaft wirkt in Darmtrakt wurmtötend, das ätherische Öl wirkt erwärmend, nervenstärkend und harntreibend.

In der Schulmedizin verwendet man die Möhre bei

  • Sehstörungen
  • Mangel an Vitamin A und
  • Ernährungsstörungen der Säuglinge

Man kennt sie auch als Mittel gegen Madenwürmer und als entwässernde Droge. Von der Wilden Möhre wird der Saft verwendet, die frische gehackte Wurzel auch als Gemüse.

Zubereitung

Man kann aus der getrockneten Wurzel der Wilden Möhre, dem Kraut oder den Früchten einen Tee zubereiten:

2 Teelöffel Wilde Möhre (einzeln oder gemischt) werden mit ¼ l kochendem Wasser übergossen, man lässt 5 Minuten ziehen. Man trinkt den Tee schluckweise über den Tag verteilt.

Anwendung in der Homöopathie

Beschrieben wird die Wilde Möhre hier als zentrierend, sie konzentriert das Bewusstsein auf das Wesentliche, hilft dabei die innere Mitte zu finden, die Kräfte zu bündeln und die Entscheidungskraft zu fördern.

Nebenwirkungen

Durch das enthaltene Falcarinol und Vitamin A in der Wilden Möhre wird empfohlen, starke Überdosierungen zu vermeiden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.05.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024