Thymian kann als Heilpflanze genutzt werden, da sie viele positive Wirkungen aufweist. Er wirkt antibakteriell und kann zusätzlich auch Pilzinfektionen bekämpfen. Bei einer Erkältung kann dieser inhaliert werden und löst dem Schleim und befreit so die Atemwege.

Der Thymian

Einsatz von Thymian in der Medizin

Thymian ist eine Gewürzpflanze, die ebenfalls als seit einigen Jahrtausenden als Heilpflanze genutzt wird und im Raum des südlichen Europas vorkommt. Die dabei zur Verwendung kommenden Anteile sind ätherische Öle und Teile der Sprossen, die zum Beispiel mit heißem Wasser übergossen als Tee konsumiert werden können. Auch als Aufguss oder Tinktur kommt Thymain zu Anwendung.

Die Wirkung des Thymians zeigt sich besonders bei Erkältungen durch einen schleimlösenden und somit fördernden Effekt auf den Auswurf. Außerdem zeigt sich ein entzündungs- und wachstumshemmender Effekt bei Bakterien, Viren und Pilzen. Zum Teil ist ein antidepressiver Effekt beschrieben. Der Geschmack des Thymians ist bitter und scharf.

Die Indikation

Die Indikationen für die Einnahme von Thymian beziehungsweise von ätherischen Ölen, die aus Thymian gewonnen werden, sind vielfältig und ergeben sich aus seiner Wirkungsweise. Generell kann die Symptomatik jedes Hustens versucht werden, durch die Anwendung von Thymian, verringert zu werden. Egal ob der Husten trocken, also mit schwer lösbarem Schleim, oder feucht ist, erfolgt in der Regel ein höherer Auswurf und somit eine Linderung der Symptomatik. Auch eine bakterielle Ursache kann durch den antibakteriellen Effekt so besser therapiert werden. Dadurch ist auch die Therapie von Entzündungen des Rachens oder der Mandeln im Rahmen des Möglichen.

Wird der Thymian über den Mund in den Verdauungstrakt aufgenommen, so entfaltet er auch hier seine Wirkung. Durch den antibakteriellen und antimykotischen (Wirkung gegen Pilze) Effekt kann es bei akuten Entzündungen im Magen-Darm-Trakt zu einer Besserung der Symptomatik kommen. So wird beispielsweise die Dauer und die Intensität von Durchfällen verringert.

Durch die krampflösende Wirkung ist Bauchschmerz ebenfalls eine Indikation für die Einnahme von Tyhmian. Die Schärfe des Thymian führt dazu, dass eine allgemeine Kälte ebenfalls als Indikation für Thymian dient. Außerdem kann durch das Auftragen auf die Haut lokal die Durchblutung gesteigert werden. Dies kann bei diversen oberflächlichen Verletzungen genutzt werden, um die Heilung zu beschleunigen. Alles in allem liegen durch die vielen Effekte des Thymian viele Indikationen für eine Anwendung vor.

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Thymian gegen Atemwegserkrankungen

Thymian zeigt eine gute Wirkung bei Atemwegserkrankungen. Die krampflösende Wirkung begünstigt eine Entspannung der Muskulatur der Atemwege und des Schlunds, wodurch das Luftholen generell verbessert wird. Außerdem löst sich der Schleim leichter, wodurch die Atmung verbessert und das Husten auf Dauer verringert wird.

Die entzündungshemmenden Effekte wirken sich ebenfalls positiv aus. Dadurch kann generell die Symptomatik jeder Erkältung, aber auch jeder bakteriellen Entzündung und auch andere chronische Erkrankungen therapiert werden.

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Thymianöl gegen Hauterkrankungen

Der Effekt des Thymianöls bei Hauterkrankungen beruht auf der antibakteriellen und antimykotischen (gegen Pilze) Wirkung. Dadurch wird es allen, aber vor allem den pathogenen Keimen bzw. den pathogenen Pilzen erschwert, sich auf der Haut anzusiedeln oder zu vermehren. Diverse einfachere Hauterkrankungen wie Akne oder die Besiedlung mit Hefepilzen können somit behandelt werden.

Dafür trägt man einfach eine Tinktur oder Öl aus Thymian wiederholt auf die Haut auf und lässt dies einige Zeit lang einwirken. Weiterhin kann man ein Bad nehmen, in dem ätherische Öle des Thymians enthalten sind. Auch Warzen oder schlecht heilende Wunden sind so leicht zu versorgen.

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Die Wirkung

Die Wirkung des Thymians wird durch verschiedene Inhaltsstoffe ausgelöst. Neben ätherischen Ölen finden sich auch Flavanoide, Gerbsäuren oder Bitterstoffe in der Pflanze, die jeweils ihre eigenen Wirkungen entfalten können. Die Öle haben einen positiven Effekt auf den Schleim. Durch sie löst er sich und kann somit leichter abgehustet werden. Besonders bei hartnäckigem, trockenem Husten ist dies von Vorteil.

Das Thymol im Thymian erzielt seine Wirkung durch Interaktion mit der Muskulatur im Hals. Bei Anwendung kommt es durch Thymol zu einer Entspannung der Muskulatur und einer Weitung der Atemwege. Diverse andere Inhaltsstoffe sind für seine antibakterielle und antimykotische (gegen Pilze) Wirkung verantwortlich, in dem Strukturen der Bakterien oder Pilze angegriffen werden.

Durch die leichte Schärfe des Thymians kann außerdem die Durchblutung angeregt werden. Wie bei jeder scharfen Substanz wie Salben kommt es nach Auftragung auf die Haut durch stärkere Mikrozirkulation zur Entstehung von Wärme, was bei kleineren Verletzungen die Heilung fördert.

Die Nebenwirkung

Neben positiven Effekten kann Thymian allerdings auch einige andere, unerwünschte Wirkungen erzielen. Diese sind jedoch selten und treten meist nur bei speziellen Personengruppen auf. Kommt es allerdings zu Nebenwirkungen, so können diese mitunter schwerwiegend sein und eine ärztliche Behandlung erfordern. So kann es nach Aufnahme in den Körper zur Entstehung einer allergischen Reaktion kommen. Betroffene Personen wissen jedoch in der Regel vorher, ob sie auf Thymian allergisch reagieren. Deshalb treten hierbei meist keine schwerwiegenden Symptome auf. In seltenen Fällen kann es jedoch zum Tode kommen.

Weiterhin kann es durch Thymain zu einer Anspannung der Muskulatur kommen, was beispielsweise die Stimmritzen so stark verengt, dass Luftnot auftritt. Dies tritt bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf. Auch diese Symptomatik ist selten. Bei langer Einnahme von Thymian kann es außerdem zu einer Reizung des Magens kommen.

Da nicht bekannt ist, ob sich Thymian während der Schwangerschaft negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirkt, sollte man deshalb währenddessen vorsichtig damit umgehen und im Regelfall darauf verzichten. Im Zweifelsfällen sollte man außerdem prophylaktisch die Einnahme stoppen. Bei Unsicherheiten kann gerne der zuständige Hausarzt um Rat gefragt werden. Außerdem kann Thymian die Gebärmuttermuskulatur stimulieren, wodurch es zur Frühgeburtlichkeit oder zu Fehlgeburten kommen kann.

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Die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Es sind vorerst keine Wechselwirkungen zwischen Thymian und anderen Medikamenten bekannt. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Einnahme von Thymian nicht mit der Einnahme von auf den Hustenreiz lindernden Medikamenten eingenommen werden sollten, da sie genau den gegenteiligen Effekt aufweisen und somit wirkungslos werden.

Die Anwendungsformen

Die Anwendungsformen von Thymian sind sehr vielfältig und hängen teilweise von dem erwünschten zu erzielendem Effekt ab. Neben den ätherischen Ölen gibt es außerdem Salben, Tinkturen, bereits gemischte Lösungen oder auch Sirup. Die ätherischen Öle können beispielsweise mit Kochsalzlösung versetzt zum inhalieren genutzt werden und wirken somit direkt im Bereich der Atemwege. Auch können sie in der Sauna zum Aufguss beigemischt werden.

Mit heißem Wasser übergossen kann man gut einen Tee aus Thymian genießen. Salben werden lokal auf die Haut aufgetragen und entfalten in den oberflächlichen Schicht die Wirkung. Tinkturen oder Sirup kann in Kapseln verpackt, geschluckt werden und somit ihre Wirkung im Bereich des Magen-Darm-Traktes entfalten. Je nach Wunsch des Effektes sollte man somit die Anwendungsform spezifisch wählen.

Das Thymianöl

Thymianöl, oder auch die ätherischen Öle des Thymians, werden direkt aus dem Thymian durch einen mehrstufigen Prozess gewonnen. Da nur ein kleiner Prozentsatz des Thymianöls im Thymian enthalten ist, wird für die Gewinnung eine große Menge an der Pflanze benötigt. Thymianöl ist sehr beliebt, da es sehr vielfältig anwendbar ist und in der Praxis einen guten Effekt aufweist.

Die ätherischen Öle können beispielsweise mit Kochsalzlösung versetzt zum inhalieren genutzt werden und wirken somit direkt im Bereich der Atemwege. Auch können sie in der Sauna zum Aufguss beigemischt werden.

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Die Dosierung

Die Dosierung von Thymian ist sehr unterschiedlich und muss von Person zu Person verändert werden. Die Dosis hängt unter anderem von dem Gewicht, dem Geschlecht der zu behandelnden Person und der Anwendungsform ab. Generell gilt, dass ein schwererer Mensch eine höhere Dosis braucht als ein leichter.

Da Naturprodukte manchmal keine gleichbleibende Menge an Wirkstoff in den Präparaten aufweisen, muss hier zusätzlich darauf geachtet werden. Da dies alles sehr komplex ist, sollte am besten beim behandelnden Arzt oder Fachmann nachgefragt werden.

Der Preis

Der Preis von Medizinprodukten, die Thymian enthalten, variiert zum Teil sehr stark. Der Preis dieser Produkte hängt unter anderem davon ab wie der Wirkstoff verarbeitet wurde bzw. wie und in welcher Menge er vorliegt. Die günstigsten Produkte sind bereits ab ca. zwei Euro zu erwerben. Die teuersten Produkte bewegen sich im Bereich von ca. 30 Euro, sind dann aber auch in einer größeren Menge vorhanden.

Die Alternativen zu Thymian

Als Alternative zum Thymian kommt im Gegensatz zu den Naturprodukten wie Thymianpräparaten die herrkömmliche Schulmedizin mit ihren Medikamenten in Betracht. Diese beruhen zum Teil jedoch nicht auf natürlichen Wirkstoffen und können andere Mechanismen und Nebenwirkungen zeigen. Im Zweifel sollte jeder Mensch für sich selbst entscheiden, welche Art der Therapie für ihn die geeignete ist.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.07.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024