Mobbing ist der Fachbegriff für die Schikanierung oder die psychische Terrorisierung von Personen durch Menschen aus deren Umkreis. Mobbing kann sich sowohl auf die körperliche Verfassung des Opfers als auch auf die Psyche betroffener Menschen negativ auswirken. Die Folgen reichen von Angststörungen und sozialem Rückzug über Gewaltauslebung sich selbst oder dem Täter gegenüber, bis hin zum Selbstmord des Betroffenen.
Mobbing ist der Fachbegriff für die Schikanierung oder die psychische Terrorisierung von Personen durch Menschen aus deren Umkreis. Das Ziel der Mobber ist dabei, das Opfer möglichst klein zu halten oder zu vertreiben, ob aus der Schule, von der Arbeit oder aus anderen Institutionen. Die Opfer der Mobbingattacken sind oftmals Menschen, die keine starke Position in der Gruppe haben und sich durch sozialen Stand, Herkunft, Verhalten oder Aussehen von den anderen unterscheiden. Die Gruppe der Täter besteht zum Großteil aus Mitläufern, die lediglich Angst haben selbst betroffen zu sein. Oftmals sind es nur wenige Anstifter, die das Mobbing initiieren. Sie haben meistens eine selbstsichere Haltung und feste Position in der Gruppe. Die Folgen von Mobbing beziehen sich hauptsächlich auf die Opfer, die unter den ständigen Attacken unterschiedlichster Art zu leiden haben.
Die ständige Belastung ist nicht nur für den Körper anstrengend und gesundheitsgefährdend – auch die Psyche leidet darunter. Traurigkeit, Angst und Wut dominieren das Leben vieler Mobbingopfer. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Umstände in einer psychischen Erkrankung, in selbst- oder fremdverletzendem Verhalten oder sogar in Suizidgedanken mit allen den dazugehörigen Folgen münden können. Den Tätern muss vor allem klar gemacht werden, was für schwerwiegende Schäden sie mit ihrem Verhalten hinterlassen können.
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Mobbing kann sich sowohl auf die körperliche Verfassung des Opfers als auch auf die Psyche betroffener Menschen negativ auswirken. Die ständigen Attacken durch die Täter verursachen beim Betroffenen verschiedenste Negativgefühle und fördern die meist bereits vorhandene Selbstunsicherheit. Die Attacken können dabei in verbaler Form (z.B. Beleidigung), oder durch Handlungen (z.B. Verursachung von Mehrarbeit) charakterisiert sein. Häufig werden auch unterschiedliche Arten des Mobbings kombiniert.
Durch die negativen Gefühle – Traurigkeit, Angst oder Wut – wird sowohl die Leistungsfähigkeit auf der Arbeit, als auch im alltäglichen Leben vermindert. Die Mobbingopfer haben keine Motivation mehr, sich in die Gesellschaft der Tätergruppen zu bewegen oder haben sogar Angst davor.
Es entwickelt sich häufig ein grundsätzliches Misstrauen anderen Menschen gegenüber, was zwischenmenschliche Beziehungen im Allgemeinen erschwert, auch wenn das Gegenüber eigentlich „freundlich“ gesinnt ist. Die Folgen sind sozialer Rückzug (Vermeidungsverhalten), das Gefühl der Machtlosigkeit, Selbstzweifel, Angstzustände sowie geistiger und körperlicher Abbau. Der körperliche Abbau kann sich entweder in einer starken Ab- oder Zunahme des Körpergewichts zeigen. Das Resultat sind einerseits Kinder oder Jugendliche, die nicht mehr zur Schule gehen können oder wollen, andererseits auch erwachsene Menschen, die ihre Arbeit verlieren oder versetzt werden müssen. In besonders harten Fällen kommt es durch den psychischen Terror, dem die Opfer ausgesetzt sind, zu Erwerbsunfähigkeit und lebenslangen Schäden.
Die Lebensqualität von Mobbingopfern ist deutlich gesenkt, was sich auch auf die körperliche Gesundheit auswirkt. Betroffene Menschen erkranken häufiger und brauchen meist länger, um die Krankheit auszukurieren. Das hängt oftmals auch mit dem Vermeidungsverhalten zusammen, möglichst wenig Zeit mit der Tätergruppe zu verbringen.
Die schwersten Folgen hat Mobbing jedoch – wenn es nicht zu körperlicher Gewalt kommt – auf die Psyche. Es hat sich in der Fachsprache bereits der Begriff des „Mobbingsyndroms“ etabliert, welches in die gleiche Kategorie wie Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) eingeordnet wird. PTBS treten bei Menschen auf, deren Leben akut gefährdet war oder die den Tod anderer Menschen miterlebt haben (klassisches Beispiel: Soldaten). Allein dieser Umstand verdeutlicht die Schwere der Folgen von Mobbing.
Mobbingopfer haben ein erhöhtes Risiko an Depressionen oder anderen psychischen Störungen zu erkranken. Die Probleme der betroffenen Personen müssen äußerst Ernst genommen werden, da sonst auch weitreichende Konsequenzen folgen können.
Durch die Ausweglosigkeit, die die Opfer empfinden, sehen manche von ihnen nur eine Möglichkeit dem Ganzen zu entkommen – der Suizid (Selbstmord). Jeder Täter sollte sich darüber im Klaren sein, dass er einen Menschen vielleicht so tief in die Verzweiflung treibt, dass dieser nicht mehr leben möchte. Es wurden auch schon Gewalttaten auf vorangegangenes Mobbing zurückgeführt. Dabei bündeln sich die Negativgefühle in tiefem Hass gegenüber den Tätern, welcher irgendwann ausgelebt wird.
Mobbing spielt in der Schule eine wichtige Rolle und ist mittlerweile fester Bestandteil verschiedener schulinterner Aufklärungsprogramme. Kinder und Jugendliche haben oftmals noch nicht den Weitblick, um die Folgen ihrer Handlungen richtig einschätzen zu können. Allerdings sind eben jene Mobbingattacken für die Opfer einschneidende Erlebnisse, die deutliche Spuren in der psychischen Verfassung der Betroffenen hinterlassen. Vor allem Mobbing in der Grundschule kann weitreichende Folgen für das betroffene Kind mit sich bringen. In der Kindheit und Jugend und somit vor allem in der Schulzeit, entwickelt sich der Mensch maßgeblich zu einem eigenständigen Individuum, die Persönlichkeit bildet sich und man lernt auf eigenen Füßen zu stehen. Wenn während dieser Entwicklungsphase solch emotional belastende Ereignisse immer wiederkehren, kann die menschliche Psyche dies nicht auf Dauer kompensieren. Es entstehen dauerhaft Eigenschaften wie Nervosität, Misstrauen oder Schüchternheit, die vielleicht ohne den psychischen Terror nicht ausgebildet worden wären.
Der Zwang, mit dem Täterkreis täglich zur Schule gehen zu müssen, treibt die Opfer häufig in eine gewisse Ausweglosigkeit, der mit Schulverweigerung entgegen getreten wird. Das kann entweder offen passieren, indem die Mobbingopfer sich den Lehrern oder ihren Eltern anvertrauen und die Gründe der Schulverweigerung darlegen, oder aber heimlich. Bei offener Äußerung der Problematik, was sich jedoch in vielen Fällen aus Angst vor den Tätern schwierig gestaltet, können eine Versetzung in eine andere Klasse, ein Schulwechsel oder Sanktionen gegen den Täterkreis folgen. Bei einem Klassen- oder Schulwechsel des Opfers muss allerdings beachtet werden, dass der Betroffene dadurch indirekt bestraft und die Mobber für ihre Taten „belohnt“ werden. Wichtiger ist trotzdem das Wohlbefinden des Mobbingopfers.
Bei Verheimlichung der Problematik kommt es zu Leistungseinbrüchen der Mobbingopfer und mangelnder Anwesenheit, die zwangsläufig früher oder später auffällt. Die psychischen Folgen von Mobbing in der Schulzeit können schwerwiegend sein und einen negativen Einfluss auf das restliche Leben nehmen, wenn keine individualisierte Problembewältigung stattfindet. Es kann zu Traumatisierungen kommen, die dann in selbstverletzendem Verhalten oder Gewalttätigkeit, bis hin zum Selbstmord des Schulkindes, münden. Wenn sich die Gewalt nicht gegen die eigene Person richtet, kann es auch zum Ausleben der Hasses und der Wut gegen die Täter kommen. Beispiel hierfür sind Amokläufe (z.B. in Emsdetten), die mit eben jenem Motiv gerechtfertigt wurden.
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Mobbing am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit und oftmals äußerst folgenreich für die Opfer. Mobbing hat im Erwachsenenalter eine andere Dimension als in der Schule. Die Schikane die betrieben wird ist zwar meist subtiler, allerdings systematischer und somit zielführender. Durch das Arbeitsverhältnis sind Täter und Opfer meist eng miteinander verbunden, wodurch auch längerfristige Mobbinghandlungen möglich werden. Besonders häufig findet Mobbing am Arbeitsplatz von „oben nach unten“ statt. Dabei sind die Vorgesetzten die Täter, welche die Untergebenen strapazieren. Dass Mobbing von „unten nach oben“ betrieben wird, ist zwar sehr selten, untergräbt jedoch wenn es stattfindet besonders die Autorität und das Ansehen der Führungsperson. Folgen für die Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz sind gesundheitliche Probleme, welche durch den emotionalen Stress ausgelöst werden. Es entsteht zunächst eine Unlust dem Beruf nachzugehen und mündet schließlich in kompletter Demotivation. Die Leistungsfähigkeit lässt nach, wodurch vermehrt Fehler gemacht oder geforderte Arbeitsmengen nicht mehr geschafft werden. Dies gibt den Tätern neue Grundlagen für Mobbingattacken. Deswegen folgen häufig Krankschreibungen der Opfer über längere Zeiträume, die das Problem allerdings nicht beheben. Schließlich kann es dazu kommen, dass das Mobbingopfer keinen Ausweg mehr sieht und den Arbeitsplatz verlässt. Bestenfalls wird der Betroffene dabei an eine andere Stelle versetzt – das häufigere Szenario besteht allerdings in einer Kündigung durch den Gemobbten. In extremen Fällen kann Mobbing somit zur Arbeitslosigkeit führen.
Allerdings kann Mobbing am Arbeitsplatz nicht nur Folgen für die Opfer haben. Auch die Täter können rechtliche Konsequenzen erwarten, wenn ein entsprechender Fall bewiesen werden kann. Der Chef oder die Führungsspitze haben dabei die Pflicht, Mobbing unter den Kollegen streng zu verfolgen und zu unterbinden. Wird das Mobbing von der Spitze aus betrieben, stellt es sich schwieriger für die Angestellten dar, dagegen vorzugehen. Trotzdem gibt es rechtliche Mittel und Wege, etwaige Handlungen zu unterbinden oder ohne Nachteile das Unternehmen zu verlassen.
Mobbing findet in der Kindheit gehäuft in direkter Form statt. Körperliche Übergriffe sind hierbei weitaus häufiger verbreitet, als bei Erwachsenen. Die verbalen Angriffe und Handlungen sind weniger subtil und sollen das Opfer vor allem einschüchtern. Dadurch wird das betroffene Kind allerdings in seiner freien Entfaltung extrem eingeschränkt. In der Kindheit entwickelt sich ein Mensch sowohl körperlich als auch geistig extrem schnell weiter. Gerade in dieser Zeit ist das Gemüt eines Menschen besonders anfällig für äußere Einflüsse. In der Kindheit und Jugend wird die Persönlichkeit maßgeblich gebildet. Wird ein Kind nun in dieser Phase der Entwicklung durch Mobbing gestört, kann das bleibende Schäden hinterlassen. Das Selbstwertgefühl leidet extrem unter den Mobbingattacken, welche die Entwicklung der persönlichen Eigenschaften negativ beeinflussen.
Es konnte bereits beobachtet werden, dass ehemalige Mobbingopfer, wenngleich sie keinem psychischen Terror mehr ausgesetzt sind oder dieser Jahre zurückliegt, noch lange Zeit Defizite im sozialen Umgang aufweisen. Die Probleme bestehen beispielsweise im Umgang mit Kritik, der Knüpfung neuer sozialer Beziehungen, der Teamarbeit und der Konfrontation mit neuen Personen oder Situationen.
Erwachsene, die in ihrer Kindheit gemobbt wurden, stoßen häufiger auf Probleme im alltäglichen Leben, als Menschen mit einer relativ vorfallsfreien Kindheit. Die psychischen Narben, die Mobbing in der Kindheit hinterlässt, bleiben teilweise ein Leben lang. Für die Opfer ist es eine harte und langwierige Arbeit, wieder Vertrauen in sich selbst, aber auch in andere Mitmenschen zu finden. Es ist dabei keine Seltenheit, dass diese Menschen sich in eine Psychotherapie begeben müssen, da eine eigenständige Problembewältigung nicht erreichbar scheint. Wird das Mobbing von Familienmitgliedern praktiziert, sind die psychischen Folgen meistens noch verheerender. Wird durch andere Angehörige, Bekannte, Erzieher oder Lehrer eine ebensolche familieninterne Problematik erkannt, sollte zum Wohle des Kindes eine Familienberatung oder in härteren Fällen das Jugendamt eingeschaltet werden.
Für die Täter hat Mobbing unter Kindern leider oftmals nicht so weitreichende Konsequenzen. Oftmals werden entsprechende Handlungen als kindlicher Unsinn abgetan, wobei die Verantwortung bei den Erziehern, Lehrern und vor allem den Eltern liegt. Eine rechtliche Belangung der Täter ist in der Regel aufgrund des geringen Alters der Beteiligten nicht direkt möglich. Es können jedoch mit Hilfe von Anwälten Unterlassungsverträge mit den Eltern der Täter erwirkt werden, die spätestens wegen der folgenden Strafzahlungen bei Vertragsbruch ihre Wirkung zeigen sollten. Es ist wichtig Mobbing in der Kindheit so weit wie nur möglich zu unterbinden, um den Kindern ein geschütztes Heranwachsen und die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu gewährleisten.
Die typischen Täter beim Mobbing sind häufig Personen, die eine feste Position in der Gruppe haben. Sie strahlen Selbstsicherheit aus und haben nicht selten eine gewisse gruppenführende Stellung. Sowohl in der Schule, als auch am Arbeitsplatz gibt es eben solche Personen. Zu Tätern werden sie aus unterschiedlichsten Gründen. Sie wollen ihre Macht symbolisieren, sich vor anderen großspielen, eigene Unzulänglichkeiten vertuschen, sind neidisch auf Fähigkeiten des Opfers oder sehen Eigenschaften im Gegenüber, welche sie an sich selbst nicht ausstehen können. Dem gegenüber stehen eben jene, welche aus reinem Vergnügen mobben. Oftmals weisen entsprechende Personen multiple soziale Defizite und bei weiterer Diagnostik psychische Störungen (antisozial) auf.
Neben den „Haupttätern“ existieren oftmals noch viele weitere Täter, die zwar als Mitläufer bezeichnet werden können, sich aber am Akt des Mobbings ebenso schuldig machen. Sie würden wahrscheinlich nicht aus eigener Initiative heraus beginnen, jemanden zu schikanieren, haben aber Angst davor zum Opfer zu werden. Diese Angst bringt sie dazu, sich dem Täterkreis anzuschließen. Im Gegensatz zu den „Haupttätern“ haben die Mitläufer oftmals ein schlechtes Gewissen, fühlen sich aber machtlos der Situation gegenüber. Das problematische ist in diesem Fall, dass die Mitläuferschaft, je größer sie ist, die Täter eher motiviert weiterzumachen, anstatt vom Opfer abzulassen.
Die typischen Opfer sind leider diejenigen, die sich lediglich von der großen Masse abheben. Verantwortlich können unterschiedliche Eigenschaften sein, die entweder die Person selbst oder ihr Umfeld betreffen. Das Opfer stammt zum Beispiel aus einem anderen Land oder hat zwar die gleiche Herkunft, gehört aber einem anderen sozialen Stand an. Besonders häufig werden Menschen aus unteren Bildungs- und Sozialschichten Opfer von Mobbing. Auch kann das Verhalten oder das Aussehen eines Menschen dazu benutzt werden, psychischen Terror zu betreiben. Dabei reicht es manchmal schon, eben nicht so eine selbstsichere Haltung gegenüber seinen Mitmenschen zu haben, wie es oft bei den Tätern der Fall ist. Besonderheiten im Aussehen werden übertrieben und negativ dargestellt. Auch können besondere Fähigkeiten Neid verursachen und damit ein Motiv für die Täter erzeugen. Nicht zu vergessen ist ein besonderer Opferkreis, den man eigentlich nicht erwarten würde: ehemalige Mobber bzw. Täter. Nicht selten dreht sich das Blatt um und die Mitläuferschaft wendet sich gegen den Initiator der Mobbingattacken. Dann wird dieser zum Ausgegrenzten.
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