Bei einem Abszess handelt es sich um eine bakterielle Infektion in einer nicht präformierten Körperhöhle. Bei einem Furunkel handelt es sich um eine Entzündung des gesamten Haarbalgs (Follikel) und des umliegenden Gewebes.
Bei einem Abszess handelt es sich um eine bakterielle Infektion in einer nicht präformierten Körperhöhle. Ein Abszess ist auch als Eiterbeule bekannt. Die Eiteransammlung ist von einer Kapsel umgeben. Man unterscheidet kutane Abszesse, die in der Unterhaut (Subkutis) und / oder in der Lederhaut gelegen sind, von tiefer gelegenen Abszessen, die sich überall im Körper – auch in Organen – befinden können.
Zumeist werden Abszesse durch das Bakterium Staphylokokkus aureus ausgelöst. Abszesse können verschiedene Größen annehmen: Sie können nur wenige Millimeter oder auch mehrere Zentimeter groß sein. Sind sie oberflächlich auf der Haut sichtbar, präsentieren sie sich meist mit einer Rötung. Zudem ist die Stelle oftmals überwärmt, prallelastisch geschwollen und druckschmerzhaft.
Die Hautoberfläche ist meist intakt, kann aber auch aufbrechen, wobei sich dann der Eiter entleert. Allgemeinsymptome, die nicht nur bei kutanen sondern allen Abszessen auftreten können, sind Fieber, ein reduzierter Allgemeinzustand oder Schwellung der Lymphknoten.
Lesen Sie weitere Informationen rund um die Symptome eines Abszesses im folgenden Artikel: Symptome eines Abszesses
Abszesse können spontan oder auch nach Operationen, bei Immunschwäche oder im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Diabetes mellitus auftreten.
Lesen Sie alles über das Krankheitsbild unter dem Thema: Abszess
Bei einem Furunkel handelt es sich um eine Entzündung des gesamten Haarbalgs (Follikel) und des umliegenden Gewebes. Ein Furunkel kommt also nur in Regionen vor, wo sich Haare befinden. Die Vorstufe des Furunkels ist die Follikulitis – eine Entzündung des oberen Abschnitts des Haarbalgs.
Kommt es zu einer Verschmelzung mehrerer Furunkel, wird dies als Karbunkel bezeichnet. Das Furunkel wird meist durch das Bakterium Staphylokokkus aureus ausgelöst, in selteneren Fällen auch durch Streptokokken, gramnegativen Bakterien oder Pilzen. Die Risikofaktoren für die Entstehung von Furunkeln sind zum einen feuchtwarme Klimazonen.
Zum anderen sind häufiger Personen mit Neurodermitis betroffen. Hautläsionen, Mangelernährung und eine schlechte Hauthygiene können ebenfalls die Entstehung von Furunkeln erleichtern. Weiterhin ist Diabetes ein Risikofaktor. Optisch fällt ein Furunkel als knallharter Knoten auf, der ungefähr 0,5 bis 2 cm groß sein kann und mit Eiter gefüllt ist. Der Eiter kann sich spontan entleeren.
Auch sind Allgemeinsymptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit möglich. Nach Abheilung kommt es häufiger zur Narbenbildung.
Allgemeine Informationen rund um das Krankheitsbild des Furunkels finden Sie unter dem Thema: Furunkel
Das folgende Thema könnte für Sie ebenfalls von Interesse sein: Ursachen eines Abszesses
Furunkel können als Unterform eines Abszesses gesehen werden und werden daher auch als Haarbalgabszess bezeichnet. Das Furunkel wird also als solches bezeichnet, wenn es sich um eine Entzündung des Haarbalgs handelt, sodass ein Furunkel auch nur dort auftritt, wo es Haare am Körper gibt.
Bevorzugt treten Furunkel in der Nackenregion, im Gesicht, unter den Achseln, in der Anogenitalregion oder an den Oberschenkeln auf.
Ein Abszess – als Überbegriff von abgekapselten Eiteransammlungen - hingegen kann fast überall am und im Körper (in der Haut, Schleimhaut, Muskulatur, inneren Organen) auftreten. Furunkel sind meist nur 0,5 bis 2 cm groß, wohingegen Abszesse jegliche Größe annehmen können und manchmal über mehrere Zentimeter groß sind.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Diagnostik. Die Diagnose wird beim Furunkel und auch beim Abszess, der in der Haut liegt, optisch gestellt. Bei tieferliegenden Abszessen aber sind eventuell bildgebende Verfahren wie Ultraschall, eine MRT- oder CT-Untersuchung notwendig. Das bedeutet, dass die Diagnostik bei einem Abszess generell aufwendiger sein kann als bei einem Furunkel.
Die Therapie unterscheidet sich dahingehend, dass ein Furunkel konservativ (nicht-operativ) behandelt werden kann. Diese Option besteht bei einem Abszess meistens nicht. Ein Abszess, der in der Haut liegt, muss immer gespalten, ausgeräumt und gespült werden. Bei einem Furunkel werden Antibiotika, Antiseptika, Zugsalbe oder synthetische Gerbstoffe verwendet und nur bei schweren Infektionen wird eine systemische Antibiotikatherapie in Tablettenform angesetzt.
Jedoch sollte bei großen Furunkeln, die miteinander verschmelzen, an eine Spaltung des Furunkels als mögliche Therapiemaßnahme gedacht werden. Ein oberflächlicher Abszess wird – wenn nötig – bevorzugt mit einem intravenösen Antibiotikum behandelt. Dieses wird im Verlauf auf eine orale Antibiotikatherapie umgestellt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Behandlung mit Antibiotika
Bei einem tiefergelegenen Abszess wird immer eine intravenöse Antibiotikatherapie durchgeführt. Außerdem findet bei tiefergelegenen Abszessen immer mindestens eine Punktion des Abszesses statt. Diese Punktion erfolgt entweder Ultraschall oder CT-gesteuert. Zudem wird oftmals eine Drainage eingelegt, sodass der Eiter ablaufen kann. Ist eine Punktion nicht möglich, wird eventuell eine offene OP mit Ausräumung des Abszesses notwendig.
Zusammenfassend unterscheidet sich die Therapie eines Furunkels von der eines Abszesses dahingehend, dass die Therapie des Abszesses deutlich invasiver ist, da ein Abszess im Gegensatz zu einem Furunkel fast immer chirurgisch behandelt werden sollte.
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