Lidocain gehört zu der Medikamentengruppe der lokalen Betäubungsmittel. Da Lidocain schlecht in Wasser aber gut in Fett löslich ist, eignet es sich um über die Haut aufgenommen zu werden. Das Mittel wirkt in den verschiedenen Hautschichten und wird nur in geringen Mengen in den Blutkreislauf aufgenommen.
Lidocain gehört zu der Medikamentengruppe der lokalen Betäubungsmittel. Da Lidocain schlecht in Wasser aber gut in Fett löslich ist, eignet es sich um über die Haut aufgenommen zu werden. Das Mittel wirkt in den verschiedenen Hautschichten und wird nur in geringen Mengen in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Weiterleitungsfähigkeit der lokalen Nerven, besonders der schmerzleitenden Fasern, werden blockiert und die Schmerzwahrnehmung unterdrückt. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten, aber lokale Reaktionen können häufiger auftreten.
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Ein Lidocain-Pflaster zur Behandlung der Neuralgie wird normalerweise zwölf Stunden auf der Haut belassen und verliert dann seine Wirkung. Nach der Entfernung des Pflasters sollte eine wirkstofffreie Zeit von ebenfalls zwölf Stunden eingehalten werden, bevor das nächste Pflaster geklebt wird. Bei einer kurzzeitigen Anwendung zur Vorbereitung einer Injektion hält die Wirkung nur wenige Minuten bis Stunden an.
Für Lidocain-Pflaster gibt es hauptsächlich zwei große Gruppen an Einsatzgebieten.
Da die Wirkung nur kurz anhält ist eine Dauertherapie bei chronischen Schmerzen nicht sinnvoll. Bei Rückenschmerzen und ähnlichen Erkrankungen wirken die Pflaster oft nicht ausreichend, da der Wirkstoff kaum tiefer als in die Hautschichten eindringt.
Bei Rückenschmerzen gibt es verschiedene Ursachen für die Beschwerden. Bei muskelbedingten Schmerzen oder Beschwerden der Wirbelsäule reichen Lidocain-Pflaster in den meisten Fällen nicht aus, da der Wirkstoff nicht tief genug eindringt. Bei Rückenschmerzen im Hautbereich oder Schmerzen die auf die Nerven in der Unterhaut zurückzuführen sind kann ein Lidocain-Pflaster die Schmerzen beruhigen. Nach Zoster Infektionen im Rückenbereich kann auch dort der Schmerz erner postherpetischen Neuralgie reduziert werden.
Der Trigeminus ist der fünfte Hirnnerv der aus dem Hirnstamm austritt und teilt sich in drei Hauptäste. Diese Äste treten an bestimmten Punkten im Gesicht aus dem Schädel heraus. Die Punkte liegen über den Augen, neben der Nase und am Kinn. Eine Trigeminusneuralgie ist eine sehr schmerzhafte Reizung des Nervs mit Gesichtsschmerzen. Zur Akuttherapie können Natriumkanalblocker, zu denen Lidocain gehört, genutzt werden. Bei unzureichender Besserung muss jedoch über risikoreiche Operationen nachgedacht werden. Der Wirkstoff kann jedoch auch über andere Darreichungsformen wie Cremes und Salben verabreicht werden.
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Nebenwirkungen, welche den ganzen Körper betreffen, sind sehr selten und eigentlich nur bei einer deutlichen Überdosierung bekannt. In diesem Fall können allergische Reaktionen und Kreislaufprobleme auftreten. Häufiger sind lokale Reaktionen, zu welchen Hautrötungen, Schwellungen, Brennen und Juckreiz gehören.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind eher selten, können jedoch bei CYP3A4-Hemmern und Antiarrhythmika eintreffen. Bei Nebenwirkungen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die weitere Behandlung zu besprechen.
Lokale allergische Reaktionen auf Lidocain-Pflaster kommen regelmäßig vor. Betroffene berichten über Juckreiz, Hautrötungen und Brennen im Bereich des Pflasters. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass auch eine allergische Reaktion auf Klebemittel des Pflasters vorliegen kann.
Systemische Allergien bis zum allergischen Schock sind selten, können aber besonders bei einer zu hohen Dosis vorkommen. Bei einem allergischen Schock kann es zu Schwellungen und Reizungen vieler Schleimhäute kommen und damit auch zu einer Schwellung im Bereich der Atemwege.
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Lidocain ist ein schlecht wasserlösliches, aber gut fettlösliches Mittel und kann daher gut über die Haut aufgenommen werden. Das Lidocain wandert bis zu den Nerven, welche in der Unterhaut liegen und lagert sich in der Zellmembran an. Normalerweise ist die Zellmembran durchlässig für Natrium und andere Elektrolyte durch verschiedene Kanäle. Über die Konzentrationen der Elektrolyte entsteht ein Aktionspotential, welches weitergeleitet wird bis zum Gehirn. Im Gehirn werden die Empfindungen und Schmerzen bewusst wahrgenommen. Das Lidocain blockiert die Natriumkanäle in der Zellmembran und verhindert so die Entstehung eines Aktionspotentials. Die Weiterleitung der Schmerzen zum Gehirn wird verhindert.
Da Nervenfasern für unterschiedliche Empfindungen unterschiedlich dick und ummantelt sind werden bei einer passenden Dosierung nur das Schmerzempfinden ausgeschaltet und nur bei einer höheren Dosis auch das Temperaturempfinden und das Druckempfinden. Lidocain wird nach und nach abgebaut und aus der Membran entfernt, weshalb die Wirkung nicht von langer Dauer ist. In den Pflastern dringt es nur durch die oberen Hautschichten und wirkt nicht in der Tiefe. Durch die geringe Aufnahme in den Blutkreislauf ist auch eine zentrale Wirkung an anderen Körperstellen nicht möglich.
Lidocain ist nicht rezeptpflichtig und kann selbstständig gekauft werden. Es besteht jedoch eine Apothekenpflicht, da der Apotheker in der Lage ist, über die Nebenwirkungen und die Handhabung aufzuklären. Bei Unsicherheiten, ob die Lidocain-Pflaster zu den eigenen Beschwerden passen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, welcher dann auch eventuell Alternativen aufschreibt.
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