Die Einnahme von Kreatin

Kreatin ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das als Pulver, Kapsel oder in Tablettenform eingenommen werden kann. Es dient dem Muskel, indem es schnell Energie bereit stellen kann.

Die Einnahme von Kreatin

Einleitung

Kreatin ist eine nicht essenzielle organische Säure, die in begrenzten Umfang in Leber und Nieren aus drei Aminosäuren hergestellt wird. Zusätzlich kann man Kreatin über die Nahrungsaufnahme von Fleisch und Fisch oder pures Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen.

Kreatin ist elementar für die Energieherstellung der Skelettmuskulatur und verbessert bei guter Kreatin-Versorgung den Muskelstoffwechsel, führt  zu einer Leistungssteigerung bei Kurzzeit- und Intensivbelastungen und verbessert den Kraftaufbau. Daher ist Kreatin bei Sportlern das beliebteste Nahrungsergänzungsmittel.

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Wann sollte man Kreatin einnehmen - vor, während oder nach dem Sport?

Der Zeitpunkt der Einnahme von Kreatin spielt eine untergeordnete Rolle.
Verschiedene wissenschaftliche Studien sprechen unterschiedliche Empfehlungen aus. Fakt ist aber, dass das Kreatin nicht unmittelbar vom Körper verbraucht  wird, sondern unabhängig vom Einnahmezeitpunkt in der Muskulatur gespeichert wird. Erst wenn schnell neues ATP als Treibstoff für die Energie benötigt wird, wird Kreatin verbraucht.
Wichtig ist daher nicht, wann man das Kreatin einnimmt, sondern dass man es täglich lückenlos einnimmt. Das bedeutet auch, dass man Kreatin an den Tagen einnimmt, wenn man eine Trainingspause einlegt. Am besten wird das Kreatin vom Körper aufgenommen, wenn es auf nüchternen Magen eingenommen wird – also zwei Stunden vor oder nach dem Essen.

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Wie lange sollte man Kreatin einnehmen?

Kreatin zählt zu den unbedenklichen Nahrungsergänzungsmitteln. Dies bedeutet, dass eine längerfristige bzw. dauerhafte Einnahme möglich ist. Allerdings zeigten Studienergebnisse, dass bereits eine kurzfristige Einnahme die Leistungsfähigkeit nachweislich verbessert.

Insbesondere Vegetarier profitieren von einer längerfristigen Einnahme. Neue Studien untersuchen, ob eine langfristige Einnahme gegebenenfalls vor neurologischen Krankheiten wie Morbus Parkinson, der Huntington Krankheit und Amyotropher Lateralsklerose schützen kann. Klare Ergebnisse liegen bislang aber noch nicht vor.

Wichtig ist, dass man dem Körper, insbesondere den Nieren, immer wieder eine Erholungsphase einräumt, in der kein Kreatin aufgenommen wird. Wird das Kreatin im Rahmen eines Krafttrainings eingenommen, sollte man zusätzlich nach zwei bis drei Monaten eine 4 wöchige Pause einlegen, damit sich die körperlichen Strukturen, wie Muskeln, Bänder und Sehnen an das gesteigerte Kraftlevel anpassen.

In welcher Form kann oder sollte man Kreatin einnehmen?

Das Supplement (Nahrungsergänzungsmittel) Kreatin ist in vielen verschiedenen Formen erhältlich, beispielsweise als Kreatin-Pulver, Kreatin-Kapseln oder Tabletten. Für welche Variante man sich entscheidet, spielt keine Rolle für die Wirksamkeit. Worauf man allerdings achten sollte, ist die Zusammensetzung des Präparates.

Es gilt: Je reiner das Präparat und umso weniger Zusatzstoffe, desto wirkungsvoller ist das Präparat in Hinsicht auf den Muskelaufbau und die Leistungssteigerung.

Fachleute empfehlen Präparate, die mindestens 99% reines Kreatin-Monohydrat beinhalten. Sind dem Kreatin-Monohydrat weitere Substanzen zugemischt, kann dies die Wirkung beeinflussen. So gibt es eine Vielfalt an Kombinations-Präparaten, wie beispielsweisen Kreatin-Citrat (an Zitronensäure gebundenes Kreatin) oder Kreatin-Nitrat, welches sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken soll. Allerdings ist dies wissenschaftlich noch nicht bewiesen. Fachleute empfehlen, dass man vor dem Kauf eines Präparates prüft, ob dieses auf der Kölner-Liste steht. Auf dieser sind nur solche Nahrungsergänzungsmittel gelistet, die auf Dopingsubstanzen getestet wurden und wo ein deutlich minimiertes Dopingrisiko vorliegt.

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Wie ist die Dosierung?

Kreatin befindet sich von Natur aus in der Muskulatur des Menschen. Durchschnittlich sind dies pro Kilogramm Muskelmasse etwa vier Gramm Kreatin. Vegetarier oder Veganer besitzen deutlich weniger Kreatin, da diese durch ihre Ernährungsweise die größte Kreatin-Quelle, nämlich das Fleisch, nicht zu sich nehmen. Laut Studienergebnissen zeigen sich die besten Ergebnisse, wenn pro Tag ca. drei bis fünf Gramm hochwertiges Kreatin eingenommen wird.

Allerdings sollte man sich unbedingt an die Packungsbeilage halten und bei Zweifeln einen Apotheker oder Arzt hinzuziehen. Wichtig zu wissen ist, dass die Kreatinspeicher begrenzt sind. Die Größe der Speicher steht in Abhängigkeit mit der vorhandenen Muskelmasse. Trotzdem gilt: Wird mehr Kreatin eingenommen, als der Körper verwerten kann, scheidet der Körper das überflüssige Kreatin wieder aus.

Zudem führt eine zu hohe Dosis bei manchen Menschen zu:

  • Magenkrämpfen
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Die Dosis sollte deswegen immer so gering wie möglich gehalten werden. Bei wem also bereits bei drei Gramm Kreatin täglich Verbesserungen eintreten, sollte die Dosis keinesfalls erhöhen. Zudem reagieren ca. 20% der Bevölkerung nicht auf die Kreatin-Einnahme. Man spricht von Non-Respondern. Ihre Kreatin-Speicher sind durch ihre Ernährungsweise schon so gefüllt, dass die zusätzliche Kreatin-Einnahme keinerlei Wirkung zeigt.

Lesen Sie mehr hierzu: Nebenwirkungen von Kreatin

Die Kreatin-Kur

Unter einer Kreatin-Kur versteht man die zyklische Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels. Die Kur besteht dabei aus drei verschiedenen Phasen.

  • Man beginnt mit der sogenannten Ladephase von einer Woche. In dieser Zeit nimmt man die vierfache Menge der normalen Tagesdosis ein. Dies entspricht ungefähr einer Menge von 20 Gramm. Um Unverträglichkeiten wie Bauchschmerzen oder Übelkeit zu vermeiden, soll man nicht die gesamte Menge einnehmen, sondern in Abstand von drei Stunden immer 3-5 Gramm.
  • Nach dieser Ladephase folgt die sogenannte Erhaltungsdosis. Diese sollte drei bis vier Wochen lang dauern. In dieser Zeit wird die normale Tagesdosis von 3-5 Gramm konsumiert.
  • Im Anschluss folgt eine Einnahmepause. Diese ist wichtig, um die Kreatinspeicher zu leeren. Lässt man diese Pause aus, kommt es dazu, dass die Nieren nicht weiter Kreatin aufnehmen können und dieses einfach wieder ausscheiden. Somit wäre die Einnahme von Kreatin in dieser Zeit wirkungslos. Wie lange diese Pause sein soll, muss der Packungsanleitung des Präparates entnommen werden. Manche Präparate schlagen eine Einnahmepause von einer Woche vor, andere empfehlen die Pause so lange zu gestalten, wie auch die vorangegangene Einnahmephase war.

Der Vorteil einer Kreatin-Kur ist, dass die Kreatinspeicher in kürzester Zeit wachsen und die Maximalkraft der Muskulatur gesteigert wird. Zudem verbessert sich die Regenerationsfähigkeit der Muskulatur, sodass das Training intensiviert wird.

Allerdings birgt die Kreatinkur auch Nachteile wie Mundgeruch, Blähungen oder Krämpfe. Fachleute empfehlen daher, die Kreatin-Kur nur dann anzuwenden, wenn man Kreatin kurzzeitig einnehmen möchte.

Mehr Informationen zu diesem Thema: Kreatin-Kur

Was sollte man sonst bei der Einnahme beachten?

Die Einnahme von Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel ist relativ unbedenklich – klinisch relevante Nebenwirkungen liegen laut aktuellem Wissenschaftsstand nicht vor. Trotzdem soll immer die Packungsbeilage sorgfältig gelesen und aufgehoben werden.
Bei einer zu hohen Dosierung kann es zu Magenkrämpfen, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Deswegen sollte die Dosis so gering wie möglich gewählt werden.

Grundsätzlich sollte man Kreatin mit viel Wasser, mind. 300 ml, einnehmen. Auch über den Tag verteilt sollte viel Flüssigkeit aufgenommen werden, da Kreatin diese bindet. Bei längerfristiger Kreatin-Einnahme kann es zu einem Magnesiummangel kommen und Krämpfe auftreten. In diesem Fall sollte in Absprache mit einem Arzt zusätzlich Magnesium eingenommen werden.
Bis vor kurzen galt noch die Empfehlung, man solle das Kreatin mit zuckerhaltigen Säften einnehmen, da dies die Insulinausschüttung anregt und das Kreatin besser aufgenommen werden kann. Diese Empfehlung wurde verworfen. Gleiches gilt für die Annahme, dass Kreatin besser aufgenommen wird, wenn man es zusammen mit kurzkettigen Kohlenhydraten einnimmt.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Einnahme von Kreatin zu einem unausweichlichen Anstieg des Körpergewichtes kommt. Begründet ist dies mit der Einlagerung von Wasser. Sportler, bei denen eine Einteilung in Gewichtsklassen vorgenommen wird, muss diese Gewichtszunahme bedacht werden. Zudem führen die vermehrten Wassereinlagerungen in den Muskelzellen zu einem hohen Druck in den Zellen. Das Verletzungsrisiko steigt dadurch.

Menschen mit Nierenerkrankungen müssen die Einnahme von Kreatin unbedingt mit einem Arzt absprechen, da Kreatin über die Nieren verwertet wird. Können diese aufgrund einer Krankheit oder Störung das Kreatin nicht ausreichend umwandeln, kann es zu Nierenschäden kommen.

Zusammenfassung

Kreatin ist eines der beliebtesten Nahrungsergänzungsmittel unter Sportlern, um die Leistungsfähigkeit und den Muskelaufbau zu verbessern. Dafür sollten Sportler 3-5 Gramm Kreatin täglich einnehmen – die Darbietungsform und der Einnahmezeitpunkt spielen dabei keine Rolle.
Nebenwirkungen treten meist nur bei Überdosierung oder Vorerkrankungen auf und sind überschaubar. Trotzdem sollte Kreatin in der geringsmöglichen Dosis eingenommen werden und regelmäßige Einnahmepausen eingelegt werden, um die Kreatin-Speicher zu leeren und die Nieren zu entlasten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.06.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021