Die Äthernarkose gilt als erste Form der Narkose und markiert so den Beginn der Anästhesie. Aufgrund von zahlreicher Nebenwirkungen wurde sie jedoch bereits früh durch andere Narkosemittel abgelöst.
Die Äthernarkose gilt als erste Form der Narkose und stellt somit die Geburtsstunde der Anästhesie dar. Sie wurde 1842 das erste Mal von einem amerikanischen Arzt eingesetzt.
Äther (auch Diethylether) ist eine farblose chemische Verbindung, die bei Raumtemperatur gasförmig ist.
Diese Form der Narkose wird aufgrund ihrer zahlreichen Nebenwirkungen und der Explosionsgefahr des Gases heutzutage nicht mehr eingesetzt.
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Die Äthernarkose wird heutzutage nicht mehr eingesetzt, da sie viele unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringt. Weiterhin ist Äther als Gas hochentzündlich und kann unter Anwesenheit von Sauerstoff explosionsartig zerfallen.
Bis vor einigen Jahren war der Einsatz von Äther als Narkosemittel in einigen Entwicklungsländern noch üblich, da dies eine billige Alternative zu anderen Mitteln war. 2005 entfernte die WHO Äther von der Liste der unentbehrlichen Medikamente und Äther ist heute kaum noch erhältlich.
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Von seiner ersten Anwendung im Jahre 1846 an wurde Äther, trotz einiger teils gravierenden Nebenwirkungen, regelmäßig in Amerika und Europa angewendet. Doch bereits im Jahre 1831 hatte Justus Liebig das Chloroform entdeckt, dass dem Äther schon bald Konkurrenz machte.
Trotzdem war die Äthernarkose bis vor wenigen Jahren vor allem in Entwicklungsländern eine kostengünstige Alternative zu anderen Narkosemitteln. Heutzutage ist Äther jedoch kaum noch erhältlich und wird nicht mehr eingesetzt.
Früher wurde zur Äthernarkose ein Schwamm in flüssigen Äther getaucht und die Gase dann über ein Schlauchsystem dem Patienten zugeführt. Bereits in geringen Dosen schaltet Äther die Schmerzverarbeitung im Gehirn aus und hemmt die Muskelreflexe. In höheren Dosen führt Äther erst zu einem Stadium der Erregtheit und in der Folge zu apathischen Zuständen, bei denen der Patient nicht mehr ansprechbar ist.
Zu den Nebenwirkungen der Äthernarkose zählen vor allem Übelkeit und Erbrechen nach der Narkose, ähnlich einem Kater nach Alkoholkonsum. Bei zu hohen Dosen von Äther kann es zu einer Lähmung des Atemzentrums kommen.
In den Anfängen der Äthernarkose kam es häufig auch zum Ersticken an Erbrochenem oder Speichel oder einer Verlegung des Atemweges durch die Zunge. Diese Komplikationen traten jedoch vor der Möglichkeit der Beatmung durch Intubation auf.
Ein weiterer Grund warum die Äthernarkose heute nicht mehr durchgeführt wird ist die lange Abklingzeit nach der Äthernarkose und die schlechte Steuerbarkeit der Narkose.
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Die erste dokumentierte Äthernarkose fand am 30.03.1842 durch den Allgemeinmediziner Crawford Williamson Long statt. Vorher wurden Operationen, wenn notwendig, ohne einer Form der Betäubung durchgeführt. Long berichtete jedoch nicht über seinen Erfolg.
Am 16. Oktober 1846 führte der Zahnarzt William Thomas Green Morton mit einem Chirurgen eine öffentliche Demonstration unter Äthernarkose durch. Morton gilt daher als Erfinder der Äthernarkose und dieser Tag als Geburtstag der Anästhesie.
In der weiteren Geschichte der Äthernarkose traten jedoch immer wieder Todesfälle durch Ersticken auf, da es noch keine Möglichkeit der Atemwegssicherung durch Intubation gab. Erst im zweiten Weltkrieg war es üblich mit Hilfe eines Schlauches den Atemweg freizuhalten.
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Die Äthernarkose bekam jedoch bereits kurz nach ihrer Entdeckung Konkurrenz durch das von Justus Liebig entdecke Chloroform. In den 60er Jahren wurde der Äther weitestgehend von Halothan als gasförmiges Narkosemittel abgelöst.