Als Abszess bezeichnet man eine mit Eiter gefüllte, neu gebildete Höhle, die vom restlichen Gewebe abgekapselt ist. Er ist sehr schmerzhaft und sollte gespalten werden, wenn er sich nicht selbst öffnet. Viele Hausmittel wie z.B. Zwiebeln haben sich zur Therapie von Abszessen bewährt.
Eines der bewährtesten Hausmittel gegen einen Abszess ist wohl die Zwiebel.
In Scheiben geschnitten und auf den Abszess gelegt, kann sie sich positiv auf den Heilungsprozess des Abszesses auswirken. Dabei kann sie im Gegensatz zu einigen Zugsalben sowohl auf noch geschlossenen als auch offenen Stellen angewandt werden. Dabei sollte die verwendete Zwiebel erst kurz vor der Anwendung in Scheiben oder in Viertel geschnitten werden und dann direkt auf die entsprechende Hautstelle gelegt werden, um den austretenden Saft direkt zu applizieren.
Nach einigen Minuten Einwirkzeit kann das Zwiebelstück entfernt werden, der Vorgang kann nach Bedarf auch mehrmals am Tag wiederholt werden. Die Wirkweise ähnelt am ehesten der von Zugsalbe, also durchblutungsfördernd (und dadurch juckreizmindernd) sowie begrenzt antibakteriell und entzündungshemmend.
Erzielt werden diese Effekte durch die schwefelhaltige Amonisäure Alliin (benannt nach der botanischen Gattung der Zwiebel) sowie den als schleimhautreizenden „Tränenstoff“ der Zwiebel, Propanthialoxid.
Letzterer entsteht erst beim Schneiden und ist für die Steigerung der Durchblutung verantwortlich.
Wer zu Abszessen im Intimbereich neigt, kann durch den Verzicht auf die Intimrasur meistens eine schnelle Verbesserung erreichen. Jedoch ist das für einige Menschen heutzutage keine Option – wer keinesfalls darauf verzichten möchte, dem sei das Teebaumöl als „After-Shave“ empfohlen (s.u.).
Generell können alle Hausmittel, die entzündungshemmend oder speziell für Abszesse geeignet sind, auch im Intimbereich angewandt werden: Neben der oben beschriebenen Zwiebel ist das zum Beispiel der Quarkumschlag, der gleichzeitig auch angenehm kühlend wirkt, sowie Weißkohl.
Letzterer wird vor der Anwendung leicht erwärmt (nicht gekocht!), etwas zerdrückt und dann auf die betroffene Stelle gelegt. Die Wirkweise ähnelt dabei der von der Zwiebel. Hilfreich kann außerdem Heilerde sein, da sie die Haut von überflüssigem Eiter meist sehr gut befreien kann und überdies durch die Feuchtigkeit und die enthaltenen Mineralstoffe pflegend wirkt.
Besonders erwähnt sei noch das Teebaumöl: Als entzündungshemmendes Hausmittel kann es auch auf Abszessen im Intimbereich angewendet werden oder einem anderen Hausmittel, wie beispielsweise einem Heilerdeumschlag beigemischt werden. Auch als After-Shave wirkt es desinfizierend und entzündungshemmend und beugt so der Entstehung von neuen Abszessen vor.
Lesen Sie dazu auch unser Thema: Abszess im Intimbereich
Für Abszesse im Mundbereich bieten sich vor allem die Hausmittel an, die auch bedenkenlos essbar sind, da immer auch ein Teil verschluckt werden kann. Da die meisten Hausmittel aber Lebensmittel sind oder aus solchen hergestellt werden, stellt das keine echte Einschränkung dar.
Wie oben erwähnt kann sich hier der Einsatz von Zwiebel, gedünstetem Weißkohl oder Quark lohnen.
Besonders geeignet ist wohl Kamillentee, da dieser unbedenklich oral einzunehmen ist und geschmacklich angenehm ist. Am besten wird er heiß getrunken, da die Hitze der Flüssigkeit den Abszess zusätzlich aufweichen kann. Außerdem hat der entzündungshemmende und bakterien-abtötende Effekt einen positiven Einfluss auf den Heilungsverlauf des Abszesses.
Vorsicht geboten ist beim Teebaumöl, da dieses beim Verschlucken größerer Mengen zu Lungenschäden führen kann. Heilerde ist ebenfalls schwierig anzuwenden, da man die Mischung aus Wasser und Erde für eine effektive Wirkung mehrere Minuten im Mund behalten müsste.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Abszess am Zahn
Beim Abszess am Hals sollte speziell vom Herumdrücken und –quetschen abgesehen werden, da ein Aufgehen nach innen durch die vielen hier verlaufenden Leitungsbahnen gefährlich werden kann: Wandert die eitrige Entzündung des Abszesses dorthin ein, kann eine Sepsis („Blutvergiftung“) im schlimmsten Fall die Folge sein.
Besser ist es, den Abszess von außen aufzuweichen und desinfizierend zu behandeln. Geeignet sind alle entzündungshemmenden und „ziehenden“ Hausmittel, wie warme Zwiebel- oder Weißkohlscheiben, Teebaumöl, Quark- oder Heilerdeumschläge.
Heilerde kann selbstverständlich auch ohne Umschlag auf die betreffende Hautstelle aufgetragen werden. Warmer bzw. idealerweise heißer Kamillentee kann den Abszess aufweichen und so ein Aufgehen nach außen hin (!) provozieren, indem man ein Baumwolltuch damit tränkt und den Abszess mehrer Minuten lang damit ein- bzw aufweicht.
Mehr dazu finden Sie auf: Abszess am Hals
Die Achselhöhle ist wie der Leistenbereich prädestiniert für das wiederkehrende Auftreten von Abszessen:
Zum einen stellt sie eine Hautfalte dar, die öfter feucht und warm wird und dadurch Bakterienwachstum begünstigen kann; zum anderen unterliegt sie modebedingt einer ständigen Rasur, wodurch die Haarwurzeln meist schneller zu Entzündungen neigen.
Wie auch im Intimbereich kann hier zum Verzicht der Rasur oder zur Benutzung von etwas Teebaumöl nach der Rasur geraten werden. Auch Kleidung, die eng in den Achselhöhlen sitzt, sollte in der Zeit des Abszesses bzw bei häufig wiederkehrenden Abszessen vermieden werden.
Mehr zu diesem Thema unter: Abszess in der Achsel