Matthias Sammer - Durchblutungsstörung des Gehirns

Fußballwelt besorgt um Matthias Sammer

NEWS - Gesundheit

25.04.2016
Autor: Dr. med. Nicolas Gumpert
email: news@dr-gumpert.de

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Wie gefährlich ist die Durchblutungsstörung des Gehirns

Matthias Sammer, der Sportvorstand des FC Bayern, gab bekannt an einer Durchblutungsstörung des Gehirns zu leiden. Er berichtete weiter, dass er für unbestimmte Zeit eine berufliche Pause einlegen wird, um sich vollständig zu regenerieren.

Doch was genau hat Matthias Sammer und welche Konsequenzen wird diese Erkrankung für seine weitere Karriere haben?

Was ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns?

Eine leichte Durchblutungsstörung des Gehirns wird von Medizinern als transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet.
Sie entsteht meist durch ein Blutgerinnsel, dass im Gehirn ein Blutgefäß verstopft. Der von diesem Blutgefäß versorgte Gehirnabschnitt wird nicht mehr mit Blut und daher auch nicht mehr mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt. Es kann zu einem irreversiblen Untergang von Gehirngewebe kommen.

Welche Symptome treten auf?

Die TIA wird häufig auch als Vorbote des Schlaganfalls bezeichnet. Und tatsächlich kommt es bei der TIA zu ähnlichen Symptomen, wie bei einem Schlaganfall. Allerdings meist in abgeschwächter Form. Was für Symptome auftreten hängt davon ab, welcher Abschnitt des Gehirns von der Durchblutungsstörung betroffen ist.
Es kann unter anderem zu Sehstörungen, Hörstörungen oder Störungen des Gleichgewichtssinns oder des Bewusstseins kommen.

Was ist der Unterschied zu einem Schlaganfall?

Der große Unterschied zwischen einer Durchblutungsstörung des Gehirns und einem Schlaganfall ist der, dass eine Durchblutungsstörung des Gehirns per Definition weniger als 24 Stunden dauert und wieder komplett ausheilt.
Auch Matthias Sammer gab bekannt, dass seine kleine Durchblutungsstörung wieder folgenlos und vollständig ausheilen wird.

In der Regel ist ein Patient vier Tage nach einer solchen ischämischen Attacke wieder arbeitsfähig. Warum genau Matthias Sammer sich dazu entschlossen hat für eine längere und unbestimmte Zeit eine Auszeit zu nehmen, ist nicht bekannt. Tatsache ist aber auch, dass jeder Dritte, der bereits an einer Durchblutungsstörung des Gehirns litt, im Laufe seines Lebens auch einen Schlaganfall erleiden wird.
Davon ereignen sich 50% im ersten Jahr nach der TIA.

Wie behandelt man die Durchblutungsstörung?

Die Therapie einer solchen ischämischen Attacke ist von vielen Faktoren abhänging. Zunächst muss geklärt werden was als Ursache wirklich vorliegt und wie schwerwiegend die Attacke war.
Außerdem wird von Ärzten immer erfragt, ob Risikofaktoren vorliegen. Diese sind zum Beispiel Vorhofflimmern oder Arteriosklerose. Liegen diese Erkrankungen vor, werden von den Ärzten gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt, um das Entstehen eines neuen Blutgerinnsels zu verhindern.

Auch andere Grunderkrankungen können Risikofaktoren darstellen. Besteht beispielsweise ein Bluthochdruck oder ein Diabetes mellitus, sollten diese Erkrankungen therapiert und gut eingestellt werden.

Wie geht es ohne Matthias Sammer weiter?

Wer Matthias Sammer ersetzen wird, ist nicht bekannt. Tatsache ist, dass der technische Direktor, Michael Reschke nun an Wichtigkeit zunehmen wird.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.04.2016 - Letzte Änderung: 30.03.2024