Entzündung im Handgelenk

Einleitung

Am Handgelenk finden sich mehrere Strukturen wie beispielsweise Sehnen, Sehnenscheiden sowie Schleimbeutel, die alle Ausgangspunkt einer Entzündung sein können.
Wenn man von einer Entzündung des Handgelenks spricht, kann damit also eine Sehnenentzündung (Tendinitis), eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) oder eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) gemeint sein.

Symptome

Die Symptome einer Handgelenksentzündung sind die klassischen Zeichen, wie sie auch bei anderen Entzündungen vorkommen.

  • Das Handgelenk ist geschwollen und schmerzt häufig stark.
  • Außerdem ist oft eine Rötung zu sehen und eine deutliche Überwärmung zu spüren.
  • Bedingt durch Schmerzen und Schwellung ist die Beweglichkeit meist auch sehr eingeschränkt.

Je nach Ursache der Handgelenksentzündung kann es darüber hinaus auch zu spezifischeren Symptomen kommen.
So kann es bei einer Sehnenscheidenentzündung bei Bewegung gelegentlich zu einem Knirschen kommen, und im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis kommt es beispielsweise vermehrt zu Schmerzen, die nachts und in den Morgenstunden auftreten.
Außerdem wird häufig von einer Morgensteifigkeit des Handgelenkes berichtet.

Bei einer Entzündung des Handgelenks, die von den Schleimbeuteln herrührt, kann es zusätzlich zu Fieber, Abgeschlagenheit und einer Schwellung der Lymphknoten kommen.

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Schwellung am Handgelenk

Eine Schwellung am Handgelenk ist ein sehr allgemeines Symptom, welches viel Ursachen haben kann.
Wer beispielsweise auf das Handgelenk gefallen ist, kann anschließend eine traumatisch bedingte Schwellung am Handgelenk haben. Diese kann aufgrund einer leichten Prellung entstehen, aber auch strukturelle Verletzungen führen zu Schwellungen.

Es gibt auch oberflächliche Schwellungen, die durch Einflüsse von außen, wie beispielsweise einen Stich entstehen. Auch bei einer Entzündung kann das Handgelenk anschwellen. Dabei ist die Ursache oftmals nicht unmittelbar erkennbar (wie bei einem Trauma oder einem Stich). Häufig entwickelt sich die Schwellung langsam, dazu entstehen bewegungsabhängige Schmerzen.

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Schmerzen im Handgelenk

Schmerzen am Handgelenk können ebenso wie die Schwellung verschiedenste Ursachen haben.
Allen voran löst ein traumatisches Ereignis wie ein Sturz, der mit der Hand abgefangen wird, Schmerzen aus. Diese setzen plötzlich ein und sind meist eher von kurzer Dauer.
Im Gegensatz dazu zeichnen sich die Schmerzen bei einer Entzündung am Handgelenk durch einen schleichenden Beginn aus. Gerade wenn eine Überbelastung die Ursache für die Entzündung ist, sind die Schmerzen zunächst nur gering vorhanden und machen sich bei Belastung bemerkbar. Mit zunehmender Entzündung werden jedoch auch die Schmerzen stärker. Zusätzlich können Beschwerden wie eine Schwellung, Rötung und Überwärmung des Handgelenks auftreten.

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Abbildung Handgelenkschmerzen

A - Chronische Ursachen
B - Akute Ursachen

  1. Rheumatoide Arthritis (RA) -
    entzündliche Erkrankung
    der Gelenke
  2. Arthrose -
    Gelenkverschleiß
  3. Karpaltunnelsyndrom (KTS) -
    einengung des Medianus Nervs
  4. Ganglion (Überbein) -
    gutartige Geschwulstbildung
  5. Bänderriss -
    Ruptur eines Gelenkbandes
  6. Fingerluxation -
    Fingerverrenkung
  7. Fingerbruch (Fingerfraktur) -
    a - distal
    b - medial
    c - promaximal
  8. Handwurzelbrüche
    (hier Kahnbeinbruch)
    I - I - Fingergrundgelenk -
    Articulatio metacarpophalangea
    II - II - Handwurzel-Mittelhand-Gelenke -
    Articulationes carpometacarpales
    III - III - Unteres  Handgelenk -
    (distales)
    Articulatio mediocarpalis
    IV - IV - Oberes  Handgelenk -
    (proximales)
    Articulatio radiocarpalis

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Ursachen

Die Ursachen für eine Entzündung des Handgelenks sind zahlreich.

Häufig ist die Entzündung Folge einer zu hohen oder ungewohnten Belastung. Auch eine eintönige Tätigkeit mit immer gleichen Bewegungsabläufen kann eine Handgelenksentzündung nach sich ziehen. Dabei können gleichermaßen Sehnenscheiden wie auch die Schleimbeutel betroffen sein.

Eine weitere mögliche Ursache ist eine Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Viren, die dann auf die Gelenke übergreift.
Dies kann beispielsweise nach einer nicht adäquat behandelte Verletzung oder bei Verletzungen, bei denen Keime in die Wunde eindringen konnten, geschehen.

Auch ein Verschleiß des Gelenks, wie die Handgelenksarthrose, kann zu einer entzündlichen Reaktion des Handgelenks führen.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie beispielsweise die rheumatoide Arthritis betreffen häufig das Handgelenk. Durch die Einlagerung von Stoffen in die Gelenke führen sogenannte Kristallarthropathien zu einer Entzündung der jeweiligen Gelenke.

Das wohl bekannteste Beispiel in diesem Fall ist die Gicht, bei der es zur Ablagerung von Harnsäurekristallen kommt.

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Sehnenscheidenentzündung

In den meisten Fällen ist eine Sehnenscheidenentzündung auf eine Überbelastung oder Fehlhaltungen zurückzuführen. Besonders häufig sind dabei Sehnen betroffen, die vom Unterarm zur Hand führen, weshalb Sehnenscheidenentzündungen am Handgelenk oft vorkommen.
Die Sehnenscheide bildet eine Hülle, innerhalb derer sich die Sehne nahezu reibungslos bewegen kann. Ermöglicht wird dies durch einen dünnen Flüssigkeitsfilm, der von der sogenannten Synovialflüssigkeit gebildet wird.

Bei Fehlhaltungen oder Überbelastung des Handgelenks, können die Sehne und die Sehnenscheide anschwellen. Dies führt dazu, dass die Flüssigkeit verdrängt wird und deshalb die Sehne und die Sehnenscheide direkt aufeinandertreffen. Dadurch entsteht bei jeder Bewegung viel Reibung, teilweise kann die Sehne sich sogar in der Sehnenscheide verhaken oder an ihr festkleben. Dieser erhöhte Widerstand verstärkt die Entzündung zusätzlich.

Risikofaktoren für eine solche Entstehung der Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk sind beispielsweise Bürojobs, bei denen viel per Hand oder am Computer geschrieben wird. Aber auch wer körperlich schwer arbeitet und dabei viel mit den Händen tun muss, kann mit einer Sehnenscheidenentzündung zu kämpfen haben.
Seltene Ursachen einer Sehnenscheidenentzündung sind Infektionen mit Bakterien. In diesem Fall spricht man von einer septischen Sehnenscheidenentzündung.

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Schleimbeutelentzündung im Handgelenk

Schleimbeutel dienen im Handgelenk als natürlicher Puffer an Stellen, wo Sehnen unmittelbar über den Knochen verlaufen. Insbesondere durch monotone, sich ständig wiederholende Bewegungen kann sich der Schleimbeutel entzünden. Eine solche Überbelastung ist die häufigste Ursache der Schleimbeutelentzündung.
Aber auch Stürze auf das Handgelenk oder Schäden durch Verschleiß können zu einer Entzündung des Schleimbeutels führen. Sehr selten wird die Schleimbeutelentzündung am Handgelenk durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht.

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Entzündung des Discus im Handgelenk

Der Discus ist eine Knorpelscheibe, die zwischen den Handwurzelknochen und der Elle liegt.
Besonders bei Stürzen auf das Handgelenk kann dieser Discus in Mitleidenschaft gezogen werden. So kann der Discus beispielsweise reißen oder es blutet in die Knorpelscheibe ein. Dies kann zu Entzündungen führen, die Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung im Handgelenk verursachen.

Aber auch durch eine Überbelastung des Handgelenks kann sich der Discus entzünden. Die Schmerzen sind bei einer solchen Entzündung am äußeren Bereich des Handgelenks und machen sich besonders bemerkbar, wenn die Hand zusätzlich nach außen abgespreizt wird.

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Diagnose

Die Diagnostik der Entzündung des Handgelenks beginnt zunächst mit einer Anamnese, an die sich eine körperliche Untersuchung anschließt.

Der Arzt erfragt dabei zunächst genauere Informationen über Charakter und Stärke der Beschwerden, sowie die dadurch bedingten Einschränkungen. Außerdem ist es für den Arzt wichtig zu wissen, wie lange die Beschwerden bereits bestehen, und ob es eventuell einen bestimmten Auslöser wie beispielsweise eine vorangegangene Infektion oder ein Trauma gab.

Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Untersucher das Gelenk ab und schaut nach Schwellungen, Druckschmerz und Überwärmung. Außerdem wird er vorsichtig die Beweglichkeit testen.

Im Anschluss daran wird häufig ein Röntgenbild der Hand inklusive Gelenk angefertigt, um Hinweise auf mögliche Schäden des Handgelenks zu erhalten.

Durch spezielle Blutuntersuchungen kann eine Gelenkentzündung bestätigt werden. Wichtige Werte dabei sind die sogenannten Entzündungsparameter. Dazu gehören die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG).
Bei der rheumatoiden Arthritis finden sich häufig sogenannte Rheumafaktoren, und bei der Gicht lassen sich erhöhte Harnsäurewerte im Blut nachweisen.

Um genauere Informationen über die aktuelle Situation im Handgelenk zu erhalten, können auch eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT der Hand) indiziert sein. Insgesamt ist die MRT Unterschung der Hand als am wertvollsten bei der Diagnose einer Entzündung am Handgelenk zu werten.

Sollten diese Untersuchungen für eine Diagnosestellung nicht ausreichend sein, können gegebenenfalls eine Gelenkpunktion (eine Entnahme von Flüssigkeit oder Gewebematerial aus dem Gelenk) oder eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) nötig sein.

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Therapie

Da eine Handgelenksentzündung durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden kann, richtet sich die Behandlung nach der jeweiligen Ursache.

Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig, die Tätigkeiten, die die Entzündung des Handgelenks auslösen, zu vermeiden.
Im Allgemeinen wird das Handgelenk zunächst mittels Bandagen oder festen Verbänden für einige Zeit ruhiggestellt, um weiteren schädigenden Reizen vorzubeugen und dem Gelenk Zeit zur Heilung zu geben.

Durch Kühlung können die Schmerzen gelindert werden. Dabei ist zu beachten, dass bei einer Entzündung des Handgelenks, die bereits das chronische Stadium erreicht hat, Wärme oft besser hilft als Kälte.

Des Weiteren kommen verschiedene medikamentöse, physikalische und chirurgische Maßnahmen zur Anwendung.
Schmerzmittel und entzündungshemmende Arzneimittel, die in Salbenform regelmäßig aufgetragen werden, bilden häufig die Grundlage der medikamentösen Therapie.

Ist die Entzündung des Gelenks durch eine bakterielle Besiedlung bedingt werden Antibiotika eingesetzt.

Bei der rheumatoiden Arthritis mit Beteiligung der Handgelenke wendet man spezielle Rheumamedikamente, die sogenannten Basistherapeutika oder DMARDs (=Disease Modifying Antirheumatic Drugs), an.

In Bezug auf die physikalische Therapie gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die Entlastung des Gelenks kann durch eine Gelenkpunktion erfolgen. Dabei wird zu viel gebildete Flüssigkeit aus dem Gelenk entfernt, wodurch Spannungsgefühl, Bewegungseinschränkungen und Schmerzen gelindert werden.
Auch mit Kältekompressen sowie mit Bewegungsübungen und Krankengymnastik können die Beschwerden gebessert werden.

Sollten die konservativen Maßnahmen zu keiner Besserung der Beschwerden führen, kann bei einer Sehnenscheidenentzündung auch ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden.
Der Chirurg durchtrennt dabei das Band, welches die Sehnen zusammenhält, das sogenannte Retinaculum, und entlastet auf diese Weise die Sehnen.

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Homöopathie bei einer Entzündung im Handgelenk

Bei einer Entzündung im Handgelenk können je nach Hauptbeschwerden verschiedene homöopathische Mittel eingesetzt werden.
Bei einer Überlastung des Handgelenks oder einer akuten Verletzung kommen Arnica und Ruta graveolens zum Einsatz. Treten die Schmerzen vor allem bei Bewegung auf, kann Rhus toxicodendron die Beschwerden lindern. Ist die Entzündung besonders ausgeprägt und macht sich durch Schwellung und Rötung des Handgelenks bemerkbar, kann man auf Bryonia und Apis mellifica zurückgreifen.

Sollte man das Handgelenk kühlen oder wärmen?

Eine Entzündung im Handgelenk sollte, wenn sie gerade akut eintritt, erstmal gekühlt werden. So wirkt man dem ersten Entzündungsschub entgegen und lindert gleichzeitig die Schmerzen im Handgelenk.

Doch gerade, wenn eine Entzündung länger andauert oder sogar chronisch wird, ist Wärme meist hilfreicher. Die Wärme führt zu einer Entspannung der Muskulatur im Bereich des Handgelenks und des Unterarms und kann so den Druck von entzündeten Sehnen oder Schleimbeuteln nehmen.
Ob in der konkreten Situation kühlen oder wärmen besser hilft, „weiß“ das Handgelenk meist selbst am besten. Das heißt: Kälte- und Wärmeanwendung ausprobieren und beibehalten, was sich besser anfühlt.

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Tapen des Handgelenks

Das Tapen des Handgelenks kann bei einer Entzündung Entlastung verschaffen.
Dabei sollte man zwischen zwei Arten des Tapens unterscheiden: Mit starrem (meist weißem) Tape kann vor allem eine Stabilisation des Handgelenks erreicht werden. Dies ist sinnvoll, wenn die Entzündung gerade sehr akut ist und die Hand ruhiggestellt werden soll.

Eine Schiene erfüllt dabei meist den gleichen Zweck, ist jedoch oftmals undhandlicher und daher störender. Ist das Handgelenk bereits wieder einsatzfähig, kann das Kinesiotape zum Einsatz kommen. Diese meist bunten Tapestreifen werden entlang von Muskeln geklebt und entlasten so die Sehnen, wenn der Muskel angespannt wird.

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Handgelenksbandage

Eine Handgelenksbandage kommt zum Einsatz, wenn das Handgelenk aufgrund einer Entzündung geschont werden soll.
Eine solche Bandage ist in der Regel elastisch und erlaubt damit eine gewisse Bewegung im Handgelenk. Damit unterscheidet sie sich von der Handgelenksschiene, die zu Beginn der Entzündung zum Einsatz kommt und das Handgelenk vollkommen ruhigstellen soll.
Die Bandage dagegen unterstützt das Handgelenk, wenn die Hand bereits wieder belastet werden kann und entlastet dadurch Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel. Zudem übt die Bandage eine gewisse Kompression auf das Gelenk aus und verhindert dadurch, dass das Handgelenk anschwellen kann.

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Ab wann wird eine Entzündung am Handgelenk chronisch?

Als akut bezeichnet man eine Erkrankung, die gerade eingesetzt hat und über einen begrenzten Zeitraum andauert. Eine chronische Erkrankung besteht dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum. Bei einer Entzündung am Handgelenk spricht man in der Regel von einer chronischen Entzündung, wenn die Beschwerden einige Monate oder länger andauern.

Allerdings muss man auch an eine Chronifizierung der Erkrankung denken, wenn über Monate und Jahre hinweg immer wieder Beschwerden auftreten, auch wenn zwischendurch ein symptomfreies Intervall liegt. Die chronische Entzündung am Handgelenk geht oftmals auch mit strukturellen Veränderungen der Schleimbeutel, Sehnen und/oder Sehnenscheiden einher und ist dann meist nicht mehr vollständig zu heilen.

Welcher Arzt behandelt eine Entzündung im Handgelenk?

Bei einer einfachen Sehnenscheidenentzündung aufgrund einer Überbelastung des Handgelenks ist meist der Orthopäde zuständig. Dieser kann Bandagen und Schienen sowie Krankengymnastik verschreiben.
Wer häufiger mit Entzündungen im Handgelenk zu kämpfen hat, sollte einen plastischen Chirurgen mit Spezialisierung auf Handchirurgie aufsuchen. Diese können andere Ursachen der Entzündung ausschließen und intensivere Behandlungsoptionen anbieten. Außerdem können die Handchirurgen abschätzen, ob sich die Entzündung chronifiziert hat und/oder eine Operation des Handgelenks notwendig ist.

Dauer

Eine Entzündung im Handgelenk kann sehr langwierig sein. Insbesondere wenn sie durch eine Überlastung des Handgelenks ausgelöst wurde.
Mit Ruhigstellung und anschließender vorsichtiger Gewöhnung an die Belastung sollte man mit einer Dauer von mehreren Wochen bis Monaten rechnen. Allerdings ist auch danach Vorsicht geboten, da eine solche Entzündung oftmals wiederkehrt.
Insbesondere Personen, die anfällig für eine solche Entzündung im Handgelenk sind und viel mit der Hand schreiben oder am Computer arbeiten, sind oftmals ihr gesamtes Berufsleben lang immer wieder von Entzündungen im Handgelenk geplagt.

Prognose

Die Prognose ist abhängig von der Ursache der Entzündung.

Bei frühzeitiger und angemessener Therapie sind die Heilungschancen einer Sehnenscheidenentzündung, einer Schleimbeutelentzündung und einer Sehnenentzündung recht hoch.
Im Anschluss daran sollte man dann darauf achten, die Faktoren, welche die Entzündung des Handgelenks ausgelöst haben, möglichst zu meiden.

Umgekehrt kann sich bei unzureichender Therapie aus der Sehnenscheidenentzündung auch eine chronische Entzündung entwickeln, die sich dann über mehrere Monate hinziehen kann. Ein Arzt sollte daher frühzeitig aufgesucht werden. Eine akute infektiöse Arthritis heilt ebenfalls meist folgenlos aus.

Es kann allerdings auch im Zuge des entzündlichen Prozesses zu einer Zerstörung des Gelenks und infolgedessen zu einer dauerhaften Fehlstellung kommen.

Ist die Entzündung des Handgelenks beispielsweise im Rahmen einer bestehenden Grunderkrankung wie der rheumatoiden Arthritis bereits im chronischen Stadium, sind eine Heilung und vollständige Regeneration meist nicht mehr möglich.

In diesem Fall ist das Ziel ein weiteres Fortschreiten der Entzündung und Gelenkzerstörung zu verhindern sowie Schmerzen und Entzündung zu mildern.

Prophylaxe

Um der Entstehung einer Entzündung des Handgelenks vorzubeugen, ist die Vermeidung beziehungsweise das möglichst seltene Ausführen auslösender Tätigkeiten und Bewegungen empfehlenswert.

Bei Verletzungen in der Nähe des Handgelenks sollte eine frühzeitige und angemessene Behandlung erfolgen, um zum einen Infektionen vorzubeugen und zum anderen Folgeschäden, die zu einer Gelenkentzündung führen, zu vermeiden.

Bei vorliegenden Grunderkrankungen, die zu einer Entzündung eines Gelenks führen können, sollte rechtzeitig mit der Therapie dieser Grunderkrankung begonnen werden.

Regelmäßige Kontrollen des Therapieerfolgs und eventuell bereits vorhandener Anzeichen einer beginnenden Entzündung im Handgelenk sind zu empfehlen.

Sollte die Entzündung durch eine Bürotätigkeit entstanden sein, empfiehlt sich eine Optimierung des Arbeitsplatzes indem spezielle gelenkschonende Geräte verwendet werden, wie zum Beispiel eine ergonomische Maus oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.07.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024