Ursachen der Ödeme

Was sind die Ursachen der Ödeme?

Die Ursache für die Wasseransammlungen in den Geweben (Ödeme) ist ein Flüssigkeitsaustritt aus dem Gefäßsystem.
Das Verhältnis zwischen Filtration (Austritt) und Reabsorption (Wiederaufnahme) ist zugunsten der Filtration verschoben. So bleibt mehr Flüssigkeit im Gewebe zurück und es entsteht das Ödem.
Ödeme sind oft die Folge einer Grunderkrankung, z. Bsp. Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Es gibt jedoch viele verschiedene Ursachen für Ödeme:

Insuffizienz bedeutet, dass das Organ nicht mehr vollständig seine Funktion erfüllen kann.

Ödeme können auch Folge einer Erkrankung des Lymphgefäßsystems sein.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Lymphödem.

Auch im Rahmen der bakteriellen Infektion, Gasbrand, kommt es zur Bildung von Ödemen  um die Wunde herum. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Gasbrand

So pumpt das Herz unzureichend und die Niere filtert das Blut in zu kleinem Rahmen.
Bei der Herzinsuffizienz (Herzschwäche) spielt es eine Rolle welche Seite des Herzens (Herzkammer) betroffen ist.
Bei einer Linksherzinsuffizienz sind die Ursachen vorwiegend Lungenödeme, die zu Atemnot führen können, da sich Wasser in den Lungenbläschen ansammelt.
Besteht eine Rechtsherzinsuffizienz, treten Ödeme vor allem an den Knöcheln und am Fußrücken auf. Diese Ödeme liegen symmetrisch vor, d.h. rechts wie links.

Ist einmal nur ein Bein betroffen, kann dies ein Hinweis auf eine Beinvenenthrombose sein. Hier ist durch das Gerinnsel (Thrombus) der Rückfluss des Blutes zum Herzen behindert, wodurch sich unterhalb der Stenose (Verengung) durch die Beinvenenthrombose ein höherer Druck aufbaut. Dadurch wird Flüssigkeit aus den Gefäßen abgepresst.

Bei der Leberzirrhose als Ursache kommt es aufgrund des zerstörten des Gewebes der Leber zu einer verminderten Eiweißproduktion.
Meist liegt auch ein Stau des Blutes in der zur Leber führenden Vene (Portalvene) vor (portale Hypertension), wodurch zusätzlich Wasser abgepresst wird. Bei einer zu geringen Eiweißzufuhr durch die Nahrung (Unterernährung oder Diäten) liegen gleiche Ursachen für Ödeme vor. Hierbei sammelt sich das Wasser besonders im Bauchraum (Aszites). Dies geschieht, da das Eiweiß normalerweise Wasser gewissermaßen zu sich zieht und somit im Blut hält.

Ist das Bluteiweiß jedoch zu gering, kann es nicht mehr im Blut gehalten werden und verlässt das Gefäßsystem.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Der Eiweißmangel

Sogar Medikamente gelten als Ursachen für Ödeme, häufig z. Bsp. Kalziumkanalblocker, die zur Therapie bei Bluthochdruck (Hypertonie) eingesetzt werden.

Auch Allergien oder Insektenstichen können Ursachen kurzfristig Gewebsschwellung sein.
Bei solchen lokalisierten Ödemen kann es sich um arterielle, venöse oder lymphatische Zirkulationsstörungen handeln. Bei einem Lymphödem liegt folgender Mechanismus zugrunde: Durch die gestörte Lymphzirkulation kommt es nicht nur zu einem ungenügenden Abtransport von Flüssigkeit aus dem Zwischengewebsraum (Interstitium), sondern auch Eiweiße bleiben dort vermehrt zurück und ziehen zusätzliches Wasser aus den Gefäßen ab, was die Schwellung verstärkt.

Die Symptome eines Lungenödems sind Luftnot. Bei einem ausgeprägten Ödem kann sich Wasser auch in der Bauchhöhle ablagern. Medizinisch wird dieses als Aszites bezeichnet und kennzeichnet sich durch den zunehmenden Bauchumfang, Nabelhernien (Nabelbruch) und evtl. ein vorgewölbten Bauch (Abdomen).

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.02.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023