Die Krankschreibung bei einer Erkältung

Die Erkältung

Erkältungen und grippale Infekte kommen sehr häufig vor und werden meist unter dem Begriff Erkältung verallgemeinert.

Es handelt sich dabei um Infektionskrankheiten, die durch bestimmte Erreger, wie Viren oder Bakterien, übertragen werden und sehr ansteckend sind.

Die Betroffenen leiden häufig unter

  • Schnupfen,
  • Halsschmerzen,
  • Husten,
  • Schluckbeschwerden und eventuell außerdem unter
  • Gliederschmerzen und
  • Fieber.

Eine Erkältung kann einem die Konzentration rauben und eine Krankschreibung von der Arbeit erforderlich machen.
Jeder Kranke mit einer Erkältung hat die Möglichkeit, zum Hausarzt zu gehen und eine Krankschreibung zu bekommen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Verlauf einer Erkältung und Therapie einer Erkältung

Wie lange ist man mit einer Erkältung normalerweise krankgeschrieben?

Die Dauer der Krankschreibung einer Erkältung ist von der Ursache der Beschwerden abhängig.
Virale Erkältungen unterscheiden sich von bakteriellen.

Ist ein Virus verantwortlich, gibt es keine kausale Therapie, die Betroffenen werden rein symptomatisch behandelt.

Bei bakteriellen Erkältungen können Antibiotika schnell zu einer Linderung der Beschwerden führen.
Patienten, die mit einer Erkältung zum Arzt gehen und um eine Krankschreibung bitten, werden häufig sieben Tage lang krankgeschrieben und bei fehlender Besserung am siebten Tag für weitere sieben Tage.

Lesen Sie mehr zum Thema: Wie kann ich die Dauer einer Erkältung verkürzen

 

Was sind Gründe die Krankschreibung zu verlängern?

Eine Erkältung kann ganz typisch mit harmlosen Schnupfen und charakteristischen Beschwerden wie Husten und Halsscherzen auftreten.
Wenn es im Verlauf der Erkältung zu Komplikationen kommt, ist eine Verlängerung der Krankschreibung nötig.

Mögliche Komplikationen sind

  • eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis),
  • Mittelohrentzündung (Otitis media),
  • Mandelentzündung (Tonsillitis) und
  • Rachenentzündung (Pharyngitis).

Es kann außerdem zu einer Bronchien- oder Lungenentzündung kommen.
Diese Krankheitsbilder sind behandlungsbedürftig und benötigen eine strenge Bettruhe, damit die Kranken gesund werden können.
Auch Fieber, welches ebenfalls mit den genannten Entzündungen einhergehen kann, ist ein Symptom, mit dem man nicht zur Arbeit gehen sollte. Die Komplikationen einer Erkältung können schwerwiegend sein und bedürfen in jedem Fall eine Verlängerung der Krankschreibung.

Was sind Gründe die Krankschreibung zu verkürzen?

Es gibt einige Gründe, weshalb ein Patient trotz einwöchiger Krankschreibung früher zurück zur Arbeit kehren möchte.
Der häufigste Grund dafür ist, dass sich die Person wieder fit für die Arbeit fühlt.

Wenn sich jemand früher wieder gesund genug fühlt, um zur Arbeit zu gehen, kann er dies einfach tun. Man kann einfach wieder zur Arbeit gehen beziehungsweise gegebenenfalls den Arbeitgeber zuvor informieren.
Andere Gründe können sein, dass der Betroffene aus wirtschaftlichen oder firmeninternen Gründen keine andere Wahl hat, als zur Arbeit zu gehen.

Wenn eine Krankschreibung erst einmal ausgestellt wurde, ist sie gültig. Fühlt sich der betroffene Patient früher wieder gesund, kann er wieder zur Arbeit gehen.

Eine Verkürzung der Krankschreibung durch den Arzt wird in Deutschland so nicht durchgeführt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Wie lange ist eine Erkältung ansteckend

Kann der Arzt mit einer Krankschreibung bei einer Erkältung verweigern?

Ärzte halten sich bei der Ausübung ihrer ärztlichen Tätigkeit an das ärztliche Berufsrecht.
Nach dem ärztlichen Berufsrecht ist ein Arzt verpflichtet, sämtliche Maßnahmen aufgrund begründeter Einschätzungen und Fakten zu fällen und entsprechend zu handeln.

Eine Arbeitsunfähigkeitsbeschreibung wegen einer Erkältung gilt als eine solche medizinische Maßnahme.
Das bedeutet, dass ein Arzt die Bitte eines Patienten um Krankenschreibung bei einer Erkältung ablehnen darf.
Ein Arzt ist nicht dazu verpflichtet, jeden Patienten mit einer Erkältungskrankheit krankzuschreiben. Nach eigenem Wissen und Ermessen beurteilt er die Situationen und entscheidet.

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Welcher Arzt schreibt mich krank?

Wenn eine Erkältung so starke Beschwerden verursacht, dass man sich nicht arbeitsfähig fühlt und eine Krankschreibung bekommen möchte, sollte man als erste Anlaufstelle den Hausarzt aufsuchen.
Der Hausarzt ist der Arzt, der für solche Maßnahmen da ist. Der Hausarzt kann einen Patienten beispielsweise für sieben Tage krankschreiben und ihn bitten, am siebten Tag wiederzukommen, wenn die Erkältungssymptome dann nach wie vor anhalten.

Für den Patienten ist das der einfachste Weg eine Krankschreibung für den benötigten Zeitraum zu bekommen.

Bei einer Erkältung kann auch ein Facharzt krankschreiben, zum Beispiel ein HNO-Arzt.
Da man für den Besuch eines HNO-Arztes in der Regel ein Überweisung benötigt, die man vom Hausarzt bekommt, kann man sich den doppelten Weg sparen und sich direkt vom Hausarzt krankschreiben lassen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.11.2018 - Letzte Änderung: 12.01.2023