Chronische Lymphknotenschwellung

Die Lymphknoten sind die Filterstationen des menschlichen Lymphsystems. Sie können Krankheitserreger zum einen fressen und damit unschädlich machen, zum anderen können sie das Immunsystem auch aktivieren. Lymphknotenschwellungen können entweder im Rahmen einer lokalen Entzündung oder aufgrund einer bedrohlichen systemischen Erkrankung auftreten.

Tritt die Lymphdrüsenschwellung schleichend und ohne Schmerzen auf und kann zusätzlich auch kein Zusammenhang zu einem Infekt hergestellt werden, sollte an eine bedrohlichere Erkrankung gedacht werden. Eine chronische Lymphknotenschwellung entsteht in den meisten Fällen langsam und fortschreitend.

Im Vergleich zur akuten Lymphknotenschwellung ist meist nicht direkt ein Ausgangspunkt der zugrunde liegenden Erkrankung erkennbar, sie verläuft meist schleichend über längere Zeit.

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Symptome & Diagnose

Begleitende Symptome

Begleitende Symptome einer chronischen Lymphknotenschwellung sind so umfangreich wie ihre Ursachen. Zum einen kann ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber auftreten. Zusätzlich können lokale Rötungen oder Überwärmung zu Beschwerden führen.
Im Rahmen einer generalisierten Infektion wie dem Pfeiffer'schen Drüsenfieber kommt es neben einer Mandelentzündung auch zu Fieber, weiter kann als begleitendes Symptom auch eine Schwellung der Milz imponieren.
Das Kawasaki-Syndrom im Kindesalter bringt neben der Lymphknotenschwellung auch eine Bindehautentzündung, eine Rötung der Haut in Folge vermehrter Durchblutung, oder einen stammbetonten Ausschlag mit sich.

Weiter kann im Rahmen einer Krebserkrankung, wie beim Lymphdrüsenkrebs, auch Nachtschweiß, ein mehrfaches Wechseln der Bettwäsche oder der Nachtkleidung, unerklärliches Fieber über 38°C und ein Gewichtsverlust von mehr als 10 Prozent des Ausganggewichts innerhalb eines halben Jahres, auftreten. Diese drei werden als sogenannte B-Symptome bezeichnet und können auch einzeln auftreten. Beim Hodgkin-Lymphom kann ein sogenannter Alkoholschmerz zu begleitenden Symptomen zählen. Dieser tritt in befallenen Lymphknoten nach Alkoholkonsum auf.

Diagnose

Die Diagnose einer chronischen Lymphknotenschwellung wird durch den behandelnden Arzt im Rahmen der körperlichen Untersuchung gestellt. Hier spielt der Tastbefund der oberflächlich tastbaren Lymphknoten an Hals, Achselhöhlen und Leisten eine entscheidende Rolle. Weiterhin ist die Anamnese mit eine der wichtigsten Mittel zur Diagnosefindung.
Es werden die Dauer der Schwellung, Schmerzhaftigkeit und eventuelle Begleitsymptome wie Fieber, Hautveränderungen oder Verletzungen im Lympheinstromgebiet erfragt. Weiterhin sind das Wissen über Grunderkrankungen, eine regelmäßige Medikamenteneinnahme, die Reise- und Impfanamnese, Sexual-und Drogenanamnese sowie der Kontakt zu Tieren wichtige diagnostische Landmarken um die Ursache der Lymphdrüsenschwellung zu eruieren.

Zusätzlich ist es möglich durch bildgebende Verfahren, wie die Computertomographie, Kernspintomographie oder den Ultraschall vergrößerte Lymphknoten zu beweisen. Auch auf Röntgenbildern beispielsweise des Brustkorbs sind vergrößerte Lymphknoten durchaus sichtbar. Wenn anhand der genannten Maßnahmen nicht sicher feststellbar ist, ob die Ursache der Lymphdrüsenschwellung eine gut- oder bösartige ist, kann man verdächtige Lymphknoten operativ entfernen und histologisch unter dem Mikroskop untersuchen.

Behandlung

Die Behandlung einer chronischen Lymphknotenschwellung bedeutet immer die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, da es sich hierbei meist nur um ein Symptom und nicht um eine Erkrankung handelt. Es sollte also zunächst gründlich nach der Ursache gesucht werden. Hierbei ist es wichtig, dass bei Unklarheiten definitiv ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Unklarheiten sind neben einer schmerzlosen Schwellung auch eine über einen längeren Zeitraum bestehende Schwellung, also die chronische Lymphknotenschwellung. Bei einer der Lymphknotenschwellung zugrundeliegenden Krebserkrankung wird je nach Fortschritt der Erkrankung eine systemische Therapie in Form einer Bestrahlungs- und Chemotherapie erforderlich.

Im Allgemeinen sollte nach erfolgreicher Behandlung der ursächlichen Erkrankung eine Größenreduktion der betroffenen Lymphknoten festzustellen sein. Die Entfernung einzelner Lymphknoten zur diagnostischen Sicherung ist sinnvoll, macht aber generell im therapeutischen Zusammenhang wenig Sinn.

Ursachen & Prophylaxe

Ursachen

Eine chronische Lymphknotenschwellung kann verschiedenste Ursachen haben. Zum einen können lokale Infektionen, wie zum Beispiel chronische Mandelentzündungen ursächlich sein. Zum anderen können generalisierte Infektionen, wie das Pfeiffer'sche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose), HIV, oder auch parasitäre Erkrankungen wie Toxoplasmose, kausal sein.

Weiter kann eine längerfristige Einnahme bestimmter Medikamente zur chronischen Vergrößerung der Lymphknoten führen. Beispiele sind das Antiepileptikum Phenytoin, Allopurinol (ein Medikament gegen Gicht) und das Antiarrhythmikum Procainamid.
Erkrankungen des lymphatischen Systems wie Leukämien, Morbus Hodgkin oder Non-Hodgkin-Lymphome stellen bösartige Ursachen dar.

Weiter sind auch Speicherkrankheiten des Körpers Ursachen einer chronischen Lymphknotenschwellung. Meist sind diese erblich bedingt und bewirken die Anlagerung bestimmter Stoffe in den Körperzellen. Zu erwähnen wären hier beispielsweise Morbus Gaucher oder Morbus Niemann-Pick. Im Säuglings- und Kleinkindalter birgt das Kawasaki-Syndrom, eine fieberhafte Erkrankung, eine Begründung der Lymphknotenschwellung.

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Lymphknotenschwellung nach OP

Dauer einer Lymphknotenschwellung

Chronische Lymphknotenschwellung bei EBV

Die Abkürzung EBV bezeichnet das Epstein-Barr-Virus (auch Humanes-Herpes-Virus-4), die Ursache des Pfeiffer'schen Drüsenfiebers (auch infektiöse Mononukleose). Im englischen Sprachraum wird die Erkrankung auch als „Kissing Disease“ bezeichnet, da sich die Infektion meist über den hochinfektiösen Speichel verbreitet.
Nach einer Inkubationszeit von einer bis mehreren Wochen kommt es zunächst zu einer von Fieber begleiteten Mandelentzündung mit gräulich-weißen Belägen und einer generalisierten Lymphknotenschwellung.
Diese Lymphknotenschwellung ist typischerweise symmetrisch und besonders am Hals zu beobachten. Begleitend kann es zur massiven Milzanschwellung bis hin zur Gefahr eines Risses der Milz kommen. Auch die Leber kann von einer Schwellung betroffen sein.

Die Therapie des Pfeiffer'schen Drüsenfiebers besteht in einer rein symptomatischen Behandlung mit körperlicher Schonung, Flüssigkeitsgabe und Schmerzmitteln. Die Gabe eines Penicillins zur Therapie der Mandelentzündung kann zu einem Arzneimittelexanthem führen.

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Chronische Lymphknotenschwellung bei Toxoplasmose

Die Toxoplasmose ist eine Erkrankung, die vom Tier auf den Menschen übertragen wird- eine sogenannte parasitäre Zoonose. Typischerweise werden die Erreger, Toxoplasma gondii, im Kontakt mit Katzen übertragen, welche die Sporozoen (einzellige Parasiten) über eine Fleischmahlzeit aufnehmen und diese dann mit dem Kot ausscheiden. Die Durchseuchungsrate in Deutschland ist mit 30-50% relativ hoch, allerdings verläuft ein sehr großer Teil der Infektionen ohne Symptome.
Jedoch sind Immunsupprimierte Menschen und schwangere Frauen mit einer Erstinfektion besonders gefährdet an einer Toxoplasmose zu erkranken. Diese bringt ein leichtes Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen über mehrere Wochen und auch Lymphknotenschwellungen mit sich.

Ist die Infektion einmal überstanden, besteht eine lebenslange Immunität. Allerdings sind immunsupprimierte Menschen besonders gefährdet durch die Reaktivierung der unzureichend bekämpften Erreger, an einem Befall des Gehirns mit Halbseitenlähmungen, Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen und eventuellen epileptischen Anfällen, zu erkranken.

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Chronische Lymphknotenschwellung bei HIV

Eine Infektion mit dem HI-Virus ist eine vielschichtige Erkrankung, die mit zahlreichen Symptomen, Komplikationen und Folgeerkrankungen einhergeht und unbehandelt tödlich ist.

HIV ist die Abkürzung des Humanen Immundefizienz-Virus, welcher zu einer Immunschwäche und einem sehr komplexen Krankheitsbild führt. Das Virus wird vor allem sexuell durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder von der schwangeren Mutter auf das Kind übertragen. Das klinische Bild der infektiösen Erkrankung wird in drei Stadien unterteilt.

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Wenige Wochen nach der Erstinfektion mit dem Virus können Symptome wie bei einer herkömmlichen Viruserkrankung mit Schnupfen und Lymphknotenschwellungen in der Halsregion vorkommen.

Stadium A umfasst die akute Infektion mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und generalisierten Lymphknotenschwellungen.
Das Stadium B ist durch vermehrt auftretende Infektionen gekennzeichnet. Diese werden als nicht-AIDS-definierend bezeichnet. Hier spielen Pilzinfektionen, chronische Durchfälle, Gürtelrose und viele weitere eine Rolle.
Das Stadium C wird als AIDS (englisch: Acquired immunodeficiency syndrome) bezeichnet und beinhaltet AIDS-definierende Erkrankungen wie diverse parasitäre, bakterielle, virale oder Pilzerkrankungen. Zudem können auch einige bösartige Erkrankungen wie Lymphome auftreten, welche auch eine chronische Lymphknotenschwellung bedingen können. 

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Chronische Lymphknotenschwellung bei Leukämie

In seltenen Fällen kann eine Lymphknotenschwellung auf eine bösartige Krebserkrankung wie eine Leukämie der Lymphzellen hindeuten. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu den deutlich häufigeren reaktiven Lymphknotenschwellungen auf Infektionen oder andere Körperprozesse sind ein deutlich längerer Erkrankungszeitraum sowie eine Schmerzlosigkeit der geschwollenen Lymphknoten.

Dabei können die lymphatischen Zellen in den Lymphknoten bösartig entarten oder andere Krebserkrankungen siedeln sich in Lymphknoten als Metastasen an. Besteht eine solche schmerzlose Lymphknotenschwellung über einen Zeitraum mehrerer Wochen bis Monate mit zusätzlichen Symptomen wie Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit, ohne einen vorangegangenen Infekt, sollte beim Arzt eine Probenentnahme des Lymphknotens zur Abklärung erfolgen.

Die unterschiedlichen bösartigen Erkrankungen, die mit einer solchen Lymphknotenschwellung einhergehen können, besitzen teilweise sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe mit stark variierenden Therapien und Prognosen.

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Chronische Lymphknotenschwellung bei Nasennebenhöhlenentzündung

Die Nasennebenhöhlenentzündung ist eine sehr häufige Begleiterkrankung saisonaler Atemwegsinfekte. Zu den Nasennebenhöhlen zählen zum Beispiel die Stirnhöhlen oder die Siebbeinhöhlen. Am häufigsten sind jedoch die Kieferhöhlen von der Entzündung betroffen. Zugrunde liegen meist Infektionen mit typischen Erkältungsviren, im Verlaufe der Erkrankung können sich auch bakterielle Entzündungen anschließen.

Die Nasennebenhöhlenentzündung geht häufig mit einer Verschlimmerung der Symptomatik und einer Verlängerung der Krankheitsdauer einher. Typische Begleitsymptome sind ein schwerer Kopf, Kopfschmerzen, Schmerzen bei Druck oder Klopfen auf die Kieferhöhlen von außen, ein starkes Krankheitsgefühl mit Schnupfen und verstopfter Nase, sowie reaktiv stark angeschwollene Lymphknoten.

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Chronische Lymphknotenschwellung bei Mandelentzündung

Die Mandelentzündung ist ebenfalls eine typische Komplikation harmloser Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege. Sie tritt vor allem bei Kindern im Schulalter gehäuft auf und führt hierbei zu Schwellungen, Schluckbeschwerden, Schmerzen und einem stärkeren Krankheitsgefühl mit Halsschmerzen und Fieber. Als Reaktion auf die schädlichen Erreger können die Lymphknoten schmerzhaft anschwellen. Davon sind insbesondere Lymphknoten des Halses, des Unterkiefers oder des Schlüsselbeins betroffen.

Mandelentzündungen klingen für gewöhnlich von selbst ab, selten kann eine antibiotische Therapie bei bakterieller Entzündung notwendig werden. Sind die Mandeln nach zahlreichen Entzündungen so verformt und vernarbt, dass es leicht und begünstigt zu Mandelentzündungen kommt, kann eine operative Entfernung der Mandeln erwogen werden.

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Verlauf & Prognose

Dauer

Die generelle Dauer einer Lymphdrüsenschwellung ist normalerweise direkt mit der Dauer der zugrundeliegenden Grunderkrankung verbunden. Ist also beispielsweise die primäre Infektion therapiert und rückläufig, sollte auch die Schwellung nachlassen. Aus diagnostischer Sicht lässt sich sagen, dass langsam- und über einen längeren Zeitraum (über mehrere Wochen) angeschwollene, nicht schmerzhafte Lymphknoten eher einer ernsthafteren Erkrankung zuzuordnen sind.

Beim Anfangsstadium einer HIV-Infektion beispielsweise tritt eine Lymphknotenschwellung, von mehr als zwei Lymphknotenstationen außerhalb der Leistenregion, generalisiert für mehr als drei Monate auf. Tritt die Schwellung akut auf, also innerhalb weniger Tage, ist eher von einem gutartigen Geschehen auszugehen.

Einteilung der chronischen Lymphknotenschwellung nach Lokalisation

Chronische Lymphknotenschwellung am Hals

Zu den Lymphdrüsen der Halsregionen werden die Gruppen vor und hinter der Ohrmuschel, unterhalb des Unterkiefers und des Kinns, im Bereich des Nackens und Hinterkopfes, der oberen Schulter sowie die Gruppen oberhalb der Schlüsselbeine gezählt. Die chronische Lymphknotenschwellung dieser Gruppen können diverse Ursachen haben.
Beispielsweise kann eine Angina tonsillaris (Mandelentzündung) wiederkehrend auftreten und damit auch chronische Schwellungen der Lymphknoten im Halsbereich verursachen. Auch Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich sind Ursachen für Lymphdrüsenschwellungen in den oben genannten Bereichen.

Bei Tumoren in der Mundregion kann es zur Schwellung der Lymphknoten im Bereich des Kieferwinkels, unterhalb des Kinns und dem Bereich dazwischen kommen. Bei Schwellung der Lymphdrüsen oberhalb des Schlüsselbeins sollte auch immer an Krebserkrankungen der Bronchien, der Speiseröhre und des Magen-Darm-Traktes gedacht werden.

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Chronische Lymphknotenschwellung in der Leiste

Die Lymphknoten der Leistenregion lassen sich anatomisch in eine vertikale und eine horizontale Gruppe untergliedern. Sie verlaufen in Nachbarschaft zu den großen Gefäßen und filtern die Lymphe der Beine, der Bauchwand, des Rückens und eines Teils der äußeren Genitalregion.
Die vertikalen Lymphknotengruppen befinden sich an der inneren Seite des Oberschenkels und filtern die Lymphflüssigkeit der Beine. Die horizontale Lymphknotengruppe ist unterhalb des Leistenbandes tastbar, welches vom oberen Teil des Hüftknochens in Richtung der Leiste zieht. Diese Lymphknotengruppe sammelt die Lymphflüssigkeit der Bauchwand, des Rückens und von Teilen des äußeren Genitals.

Schwellungen können hier zum einen aufgrund einiger Geschlechtskrankheiten entstehen, welche durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Beispiele sind hier Infektionen durch Erreger wie Chlamydien, Geniatalherpes-Viren oder Erreger der Syphilis.

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Zum anderen treten bei generalisierten Infekten wie beim Pfeiffer'schen Drüsenfieber, Infektionen mit dem Cytomegalie-Virus, Mumps, Masern oder Röteln Lymphknotenschwellungen auch in der Leistenregion auf.
Lymphknotenschwellungen der Leiste im Allgemeinen sind sehr gut tastbar, deren Überprüfung gehören zur standardisierten körperlichen Untersuchung des Arztes.

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Chronische Lymphknotenschwellung in der Achsel

Die Lymphknoten der Achselhöhle lassen sich in mehrere Gruppen einteilen. Es werden eine zentrale Gruppe, eine vordere an der Brust liegende, eine hinter der Axillarfalte liegende Gruppe und eine Gruppe unterhalb des Schlüsselbeins unterschieden. Sie sammeln die Lymphflüssigkeit der Achsel, der Brust und der Brustwand und den Großteil des Arms. Die unter dem Schlüsselbein liegende Gruppe sammelt dann alle oben genannten Gruppen bevor die Lymphe in den Venenwinkel der großen Gefäße mündet.
Eine chronische Schwellung dieser Lymphknoten kann zum einen durch systemische Infektionen, zum anderen aber auch durch eine Krebserkrankung, wie z.B. Brustkrebs bedingt sein.
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Lymphknotenschwellung bei chronischer Mandelentzündung

Der Mensch besitzt im Rachenbereich mehrere dem Immunsystem zuzuordnende, lymphatische Strukturen, die wir als Mandeln bezeichnen. Sie befinden sich am Racheneingang, am Gaumen, an der Zunge und an der Ohrtrompete. Außerdem werden auch die sogenannten Seitenstränge dazu gezählt. Kommen Mandeln mit Krankheitserregern in Kontakt, aktivieren sie das Immunsystem und sind auch in der Lage die eingedrungenen Erreger zu fressen. Im Rahmen dieser Aktivierung kommt es zur Größenzunahme.

Der Begriff der chronischen Mandelentzündung wird eigentlich nicht mehr verwendet, da er irreführend verstanden werden kann. Es handelt sich eher um wiederholte akute Entzündungen, da die Mandeln sich rund um die Uhr mit Erregern auseinander setzen. Es handelt sich beim Begriff der wiederholten akuten Tonsillitis (Mandelentzündung) also um wiederholt auftretende Mandelentzündungen mit beschwerdefreien oder –armen Intervallen. Lymphknotenschwellungen treten bei der Mandelentzündung typischerweise im Bereich des Kieferwinkels auf.

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Lymphknotenschwellung bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung

Die Nasennebenhöhlen dienen vor allem der Sprachbildung, also zum Beispiel der Bildung der Nasallaute. Außerdem sind sie als Resonanzräume beim Sprechen und Singen zu verstehen und verringern zusätzlich das Schädelgesamtgewicht, da es sich um Hohlräume handelt. Bei Erkältungen beispielsweise kann es zur Entzündung der Siebbeinzellen kommen, was einen Sekretabfluss aus den Nebenhöhlen verhindert. Somit ist es Keimen möglich, sich dort einzunisten und eine Entzündung auszulösen.
Hält eine Entzündung der Nasennebenhöhlen länger als 12 Wochen an wird sie als chronisch bezeichnet. Es treten Symptome wie eitriges Nasenlaufen und ein bewegungsabhängiger Gesichtsschmerz, vor allem beim Nachvornebeugen des Kopfes, auf.

Als häufigste Erreger dieser Erkrankung sind Viren zu nennen, weshalb in den meisten Fällen eine Antibiotikagabe nicht sinnvoll ist. Therapeutisch versucht man zunächst mit cortisonhaltigen Nasensprays vorzugehen. Bei großem längerdauerndem Leidendruck ist ein chirurgisches Vorgehen, zur Erweiterung der Abflussgänge, angezeigt. Bei der Nasennebenhöhlenentzündung können Lymphknotenschwellungen im Bereich vor der Ohrmuschel auftreten.

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Nasennebenhöhlenentzündung.

Weitere Informationen zum Thema Chronische Lymphknotenschwellung

Weitere Informationen zum Thema Chronische Lymphknotenschwellung finden Sie hier:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.03.2017 - Letzte Änderung: 19.07.2023