Beloc zok

Synonyme im weiteren Sinne

Metoprolol, Beloc

Einleitung

Belok zok® ist ein Medikament, welches bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wird. Es gehört zur Wirkstoffklasse der ß-Blocker (Betarezeptorenblocker) und enthält den Arzneistoff Metoprolol.
Die Betarezeptoren unterteilt man in drei Untergruppen. ß1-Rezeptoren finden sich am Herzen, wo deren Aktivierung dazu führt, dass das Herz schneller (positiv chronotrop) und mit mehr Kraft schlägt (positiv inotrop).

Zudem findet man ß1-Rezeptoren in der Niere, wo deren Aktivierung zu der Freisetzung des Hormons Renin führt. Die Folge ist ein Blutdruckanstieg. ß2-Rezeptoren findet man in der Muskulatur von Bronchien, Gebärmutter und Blutgefäßen der Skelettmuskulatur. Die Aktivierung dieser Rezeptoren führt zu einer Erweiterung. Abschließend findet man ß3-Rezeptoren in Fettgewebe, wo sie bei Aktivierung dessen Auflösung (Lipolyse) bewirken und zur Temperaturregulation beitragen. Beloc zok® wirkt vor allem auf die ß1-Rezeptoren an Herz und Nieren. Beloc zok® ist rezeptpflichtig und sollte nach längerer Therapie nicht abrupt abgesetzt werden.

Wirkungsweise

Beloc zok® wirkt auf das Herz-Kreislauf-System, in dem es die dort lokalisierten ß1-Rezeptoren blockiert. Am Herzen finden sich diese Rezeptoren bei den Zellen, an denen die elektrische Aktivität der Herzaktion entsteht und weitergeleitet wird (Erregungsbildungsbildungs- und – leitungssystem). Des weiteren findet man sie an den Herzkranzgefäßen. Eine Stimulation der ß1-Rezeptoren bewirkt normalerweise ein Anstieg der Herzfrequenz und eine erhöhte Schlagkraft. Belok zok® bewirkt durch die Blockade dieser Rezeptoren deshalb eine Abnahme der Herzfrequenz und der Schlagkraft. Die Erregung wird langsamer geleitet. Auch wird so die Entstehungswahrscheinlichkeit eines unregelmäßigen Herzschlages vermindert.
Allerdings kommt der blutdrucksenkende Effekt von Beloc zok® weniger durch die Blockade der ß1-Rezeptoren am Herzen zustande. Den größten Anteil am blutdrucksenkenden Effekt bewirkt vielmehr die Blockade der Rezeptoren in der Niere. Denn so wird das Hormon Renin nicht freigesetzt. Renin wird in der Niere normalerweise von spezialsierten Zellen (juxtaglomerulärer Apparat) in die Blutbahn freigesetzt. Es folgt eine Kaskade mit der Freisetzung und Aktivierung zahlreicher weiterer Substanzen, die im Endeffekt blutdrucksteigernd wirken. Durch die Blockade der ß1-Rezeptoren in der Niere wird die Kaskade schon früh unterbrochen. Man bedenke aber, dass die Reninfreisetzung durch ß1-Rezeptor-Stimulation in der Niere nur einer von insgesamt drei Wegen darstellt. Es herrscht also trotz Blockade der β1-Rezeptoren noch eine gewisse Freisetzung des Hormons Renin.

Pharmakokinetik

Beloc zok® (Metoprolol) wird in der Regel oral als Tablette eingenommen und über die Darmschleimhaut aufgenommen. Da das Blut, welches den Darm versorgt, zunächst über die Leber geleitet wird, eliminiert diese dann direkt etwa die Hälfte des Wirkstoffes, indem sie ihn aufnimmt und verstoffwechselt. Durch diesen sog. First-Pass-Effekt stehen dem Organismus nur noch etwas 50% des ursprünglich zugeführten Wirkstoffes zur Verfügung. Nach 1 - 2 Stunden ist der Wirkspiegel im Blut dann am höchsten und nach etwa 4 – 5 Stunden ist die Hälfte des Wirkstoffes abgebaut (Eliminationshalbwertszeit).
Der Abbau Belok zok® bzw. Metoprolol erfolgt über ein Enyzm (CYP2D6) in der Leber. Die Produkte des Verstoffwechselungsprozesses in der Leber gelangen wieder ins Blut und werden dann über die Nieren und den Harn ausgeschieden.

Dareichungsform

Beloc zok® wird in der Regel als Tablette verabreicht. Es stehen verschiedene Dosierungsstufen zur Verfügung. Daneben gibt es Kombinationspräparate mit anderen Wirkstoffen (z.B. HCT Hydrochlorothiazid) und die Darreichungsform als Kapsel. In der Klinik steht auch eine Infusionstherapien zur Verfügung.

Dosierung

Die Dosierung von Belok zok richtet sich nach Anwendungsgebiet und liegt überlicherweise bei 23,75 mg, 47,5 mg, 95 mg oder 190 mg pro Tablette.

Anwendung

Belok zok® bzw. Metoprolol wird angewandt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu zählen:

Eine weitere Anwendung findet der Wirkstoff Metoprolol in der Migränetherapie. Dort wird er vorwiegend zur Prophylaxe eines Migräneanfalls eingesetzt.
Betablocker (Belok zok) können auch lokal als Augensalbe bei der Glaukom-Therapie (Grüner Star) Anwendung finden. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) findet Metoprolol ebenfalls Anwendung.

Mehr zu Belok zok®

Mehr zu den Nebenwirkungen, Rebounteffekt und Kontraindikationen finden Sie unter unseren Thema Nebenwirkungen von Belok zok®.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.05.2011 - Letzte Änderung: 22.10.2021